Volltext: Innviertler Heimatkalender 1925 (1925)

Dazu fomfmt, daß überschüssige Wassermengen gar nicht länger im 
Magen verweilen, 'sondern fofort durch den Magen hindurchlaufen 
und in den Darm übertreten. So stießt der Saftstrom, der von 
den Drüsen der Magenschleimhaut erzeugt wird, bald stärker, bald 
langsamler, je nach Bedarf, und eine scheinbare Verdünnung des 
Magensaftes durch Wasserzufuhr wird gut ertragen. Wer von Flüs¬ 
sigkeitszufuhr eine Beeinträchtigung der verdauenden Wirkung des 
Magensaftes befürchtet, der mÄßte konsequent bleiben und dürfte 
vor allem keine Suppe zu Beginn der Mahlzeit essen. Hier wird 
gleich ein ganzer Teller säst nur aus Wasser bestehender Flüssig¬ 
keit in 'bett Magen eingeführt und doch leidet darunter die Ver¬ 
dauungskraft des Magens nicht, wird durch die in der Suppe 
enthaltenen. Reizstoffe sogar erst zu stärkerer Saftabfonderung an¬ 
geregt. Viele Menschen haben das ausgesprochene Bedürfnis, Wasser 
zum Essen zu begehren, und wird ihnen die Flüssigkeit versagt, 
so schwindet der Appetit, und sie essen nichts mch!r. Der Körper 
verlangt nach Abwechslung. Gerade bei der Ernährung wird durch 
die Abwechslung eine Gewähr für richtige und vollkommene Zu¬ 
fuhr des Notwendigen geleistet. Längere Gaben von wenig flüssig¬ 
keitshaltigen Nahrungsmitteln stumpfen vorübergehend die sie ver¬ 
arbeitenden Stellen des Körpers (in Rachen, Zunge, Magen) ab, 
scharfe Gewürze wecken den Wunsch nach Verdünnung durch Flüssig¬ 
keitszufuhr, Wasser gaben, erfüllen die hier erscheinenden Notwendig¬ 
keiten. Von der Tatsache, daß Flüssigkeitsentzug beim Essen den 
Appetit mindert und Weiteressen vielfach unmöglich macht, wird 
gerade bei gewissen Abmagerungskuren Gebrauch gemacht. Leute, 
'denen man alle Flüssigkeit Während des Essens entzieht, essen 
Non selbst nicht mehr so viel wie früher. Abmagernd wirkt also hier 
nicht die Flüssigkeitsentziehung, sondern die Verminderung der Nah- 
rungszusnhr. Sinnlos ist es natürlich — es wird aber auch nicht 
so oft vorkommen, —, daß ein Gesunder, der nicht gerade besonderen 
Durst infolge Schweißverlustes usw1, hat, sich den Magen voll 
Wasser pumpt. Die kleinen Mengen Wasser, die für gewöhnlich 
zu einer Mahlzeit getrunken werden, regen den Appetit bei vielen 
Menschen an und schaden der Verdauung nicht im geringsten. Sie 
dürfen also ruhig getrunken werden. Auch Kindern gebe man un¬ 
besorgt Wasser zum Essen, nur dürfen sie es nicht ans Langeweile 
und spielerisch trinken. Freilich gibt es Menschen, die grundsätzlich 
kein Wasser zum Essen trinken und sich so daran gewöhnt haben, 
daß sie es nicht vermissen. Auch hier ist das Individuelle eben 
ausschlaggebend. Aber diese Leute für gesündere und für „bessere 
Menschen" zu halten, dafür liegt kein Grund vor. Anders liegen 
die Verhältnisse natürlich bei Magen-, Herz- usw» Kranken, bei 
denen ein Trinkverbot zum Essen notwendig werden kann. 
Zehn Gebote jiir den Kräutersammler. 1. Sammle nur nach 
Anleitung, und nur, was du sicher kennst. — 2. Du sollst mit 
sauberen Händen und mit sauberem Sack oder Korb zum Sammeln 
gehen. — Z. Schöne die Feldsrüchte und Waldanlagen. Im Getreide¬ 
felde, auf der Futterwiese und in frischbepflanzten Waldschlägen 
sollst du nicht sammeln. — 4. Schon die Pflanzen, von denen du
	        
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