Volltext: Innviertler Heimatkalender 1917 (1917)

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Bewegung bereits im Jahre 1909 angeschlossn hat, und des Oberlehrers Ludwig 
Ritzberger. 
Direktor Wachberger trat für unsere Sache jederzeit voll Überzeugung und 
Wärme ein in Lehrerkonferenzen, auf Heimatabenden und schriftstellerisch durch zahl¬ 
reiche Beiträge in der Rieder und Braunauer Heimatkunde. Die Leser unseres 
Kalenders erinnern sich gewiß an ferne Aufsätze zur Geschichte von Altheim, die seit 
dem ersten Jahrgange (1910) erschienen sind. Gerade die Erforschung seiner Wirkungs¬ 
stätte — seit dem Jahre 1879 war er an ber Volksschule in Altheim tätig — war 
für ihn der Anreiz, sich der Heimatbewegung anzuschließen Doch erlebte er nicht 
mehr bie Freude, bie Geschichte des Marktes Altheim in bet Haud feiner 
Mitbürger zu wissen Sobalb aber die stürmischen Tage des Kampfes um Heimat 
unb Herb vorüber sein werben, wirb es eine ber ersten Aufgaben ber Marktgemeinde 
Altheim fein, bie Veröffentlichung bet Lebensarbeit Direktor Wachbergers durch¬ 
zuführen. 
Auf einem anderen Gebiete betätigte sich Oberlehrer Ritzberger, dessen lang¬ 
jähriger Wirkungskreis an der Grenze des Inn Viertels in Wmdling war. Sein An¬ 
denken werden wir allezeit hochhalten, da er uns in mühevoller Arbeit die Reliefs 
(MaßÜab 1:40.000) der Bezirke Ried, Braunau und Schärding schuf. Auch der 
Dank bet Innviertler Lehrerschaft ist ihm sicher Denn er hat mit feiner Arbeit 
uns eine ber Grundlagen für den heimatkundlichen Unterricht in ber Volksschule 
geschenkt. Je häufiger wir uns dieses Lehrmittels bedienen, besto größer werben 
unsere Unterrichtsetfolge sein. 
2. 
Das neue Jahr bringt uns zwei besonbere Gedenktage. Einmal kann bas 
Bürgerfpital zu Braunau fein 500 jähriges Bestehen feiern unb anderseits kann bie 
Salzkammergutbahn von ben Wohltaten erzählen, die sie der Bevölkerung im Lause 
ihres 40jährigen Bestandes gewährt hat. 
1917 sind 500 Jahre verflossen, seitdem der Grundstein zum Braunauer 
Spital gelegt worben ist Nicht ein alltäglicher Bau war es. Nach bem Urteile 
Berufener reihen „bie Gesamtanlage, welche eine höchst glückliche Vetbinbnvg von 
Kirche und Haus darstellt", fomie ber unversehrte Echalmngszustand unser Spital 
„ben merkwürdigsten und künstlerisch bedeutendsten Spitalanlagen des Mittetatter <8 an". 
Die steinerne Jnfchiifttafel des 15. Jahrhunderts außen am Eingang der West¬ 
front des Spitals berichtet: 
Anno ■ do ■ m - cccc - xvij • Ist - das - Spital - 
hie - czu - Praunaw • angeuengt - In - den - 
Ern - des - Heilige - Geists - vnd - der - erst - 
Stai - des - Paws - ist - gelegt - worde - An - Fri 
tag - vor - de - Palm - tag - Der - Anveger - ist - ge 
wese - her - Iiartprecht - Harskirch’. 
Die Inschrift lautet nach Ergänzung der Abkürzungen: 
„Anno domini (=itn Jahre des Herrn) 1417 ist das Spital hie czu Praunaw 
ongevengt (angefangen) in den Ern des Heiligen Geists und der erst Stain des 
Paws ist gelegt worden an Fritag vor dem Palmtag (= 2. April). Der Anvenget 
ist gewesen her Hartprecht Harskirchet." 
Hartprecht Harskirchet auf Zangenberg stiftete das Spital zur Aufnahme 
verarmter Bürget und deren Frauen und Nikolaus Auer von Lichtenan stattete es 
mit einem Benefizium aus. Den Grundstein des Gebäudes legte Hans Mauer-
	        
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