Volltext: Innviertler Heimatkalender 1917 (1917)

Im 2. Hause Abschluß des Rieder Vertrages 1813, 
€ine Wchunäerl Erinnerung. 
Wie im Leben des einzelnen, so gibt es in der Gesch ichte der Staaten, Länder 
und Völker Gedenktage, an denen der ©lief in die Vergangenheit znrück'chweift, 
an denen die Gedanken -mückflttgen, um das Heute an dem Eh. dem zu tmfs rt Ein 
solcher Tag war der 1 Mai 1916, der Tag. an dem bte ersten hundert Jahre voll 
wurden, fett das Jnnwerrel dauernd österreichisch wurde 
In einer Zeit, btt die beiden mitt letnopä fchen Slaatr n durch gemeinsame Not 
und gemeinsame Steg. ur löslich — so hoff n w-r o r linden und verkettet sieht, 
ist der Gedanke an jene Zen doppelt traut -g m denen die et z tuen Glieder dieses 
Mitteleuropas einander bekriegten, argwöhnisch und neid sch eines die Entwicklung 
des anderen verfolgte, eines g g it das andere sich oris^plelen luß von den Machten, 
die damals schon ein starkes Mitteleuropa nicht b auchen konnt n und nicht dulden 
wollten. So war es aber im i7 Ja^rhunb^ri gewesen, so imx es im 18 Iah Hun¬ 
derte. Und gerade mser Jnnvtertel, dos Grenz ebiei Boye.ns gegen Oesterreich, des¬ 
halb oft das Turchmarschgebiel und der Kumpip^tz d r ^eere, kann von solchen 
traurigen Tagen eizählcii Begann das 18 Jahrhundert mit dem großen Kampfe um 
das spanische Erve, so brachten bie Vierziger Jahre den um das ö st er r ei ch i sch e 
und in den Siebziger Jahren ging es um das bayrische )ch hebe nur diese Kriege 
heraus, weil itch g rade an sie Erinnerungen für Das Jnnoietttl knüpfen. In den 
beiden ersten war es jedesmal etwge Jahre lan4, von den O stererchern besetzt worden, 
im letzten kam es für 30 Jahre an das Habsbu gerrelch Das w ir 1779; am 
10, Mai war ber Fnebe zu Teichen m O st ^ Schlesien geschlossen worben und 
Maria Theresia schrieb damals an ihren Staat-kanzler, den Fürsten Kaunitz, btefe 
Verträge wären zwar niett da«? rühmlichste, gewß aber bas mühsamste und sowohl 
für die Monarchie als ouq für tte selbst das nützlichste letner Werke. Es ist wahr, 
mühsam genug war jener Fri de zustande gekommen Denn Kaiser Josef II. hatte 
ja größere P äne gehabt, harte ja ganz B Hern erwerben wollen indem er aus Nieder- 
bahrn Erbanfp iiche erhob in b den tib tuen Teil gegen andere Gebiete eintauschen 
wollte. Ein Blick auf bie Landkarte b l hu uns über b n Grunb : wäre Bayern zu 
Oesterreich gekommen, so wäre bimit Böhmen und Tirol 0 rounden gewesen, während 
es (ich jetzt als breiter Keil zwischen beide ei schiebt. Welche Folgen btefe Stärkung
	        
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