Volltext: Innviertler Heimatkalender 1912 (1912)

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So Schluß! — soit da Hansirg 
Sammt a und zahlt aus 
Und d' Zöchbnab'n dö singan 
Wie f geh'n aus ’n Haus: 
„Almarisch, pfinsterisch 
Hoamgehn, wanns finster isch 
Hoamgehn ma allemal, 
Aber nöt bal!" 
As tnats schon nnh Buab'na: 
Hellicht is 's Straßl, 
Nur gradans, gleich hoamzua 
Koan Seiteugaßl! 
A grader Bua bin ih 
Und bleib ih mein Löb'n; 
Drum hoff ich, solls entcch1 
Koan Anstand nöt göb'n! 
Bi freilö koan Engel 
Dös aber trest mih, 
Daß ih just koan Menschen 
Was schuldö blieb'n bi. 
Koan Schuaster, koan Schneider, 
Koan Wirt ah, koan Röd — 
Und — hats ebba hab' woll'n — 
—Koan Franzer^ as nöt! 
Und stand ma da Ganggerb 
Nnh zamtdenn sür d' Tür, 
Den dauch ih ma danö, 
Du steh ma nöt für! 
Snnst schmeiß ih dih abö 
Und z'brich ih da d' Boan ! 
A Dntzad nnh kemman, 
Ih bi nöt alloan! 
Und die Engeln dö bitt ich: 
Seids denna so brav 
Und ghalts uns an Zöchtisch 
Oen Himmel drobn as. 
Mir kinnan guat singa 
Mir Engelhama; 
As ders sich koan Engel 
Mit uns nöt schama! 
1 Ent, jenseits, 2 Franzer, Spötter, 8 Ganggerl, Teufel. 
$♦ Stibler. 
Unser heimischer Obstbau. 
Jedes Land erhalt auch durch den Obstbau sein besonderes Kennzeichen. Wie 
für Bosnien die Zwetschkenkultur so ist für Oberösterreich der Mo stob st bau be¬ 
zeichnend („Mostlandl und Mostschädl" nennt man uns). Ein „Mostlandl" wollen 
wrr aber auch bleiben, von unserer heimischen Obstkultur lassen wir uns nicht ab¬ 
drängen! Damit wollen wir aber die Ausfuhr von Brockobst nicht unterschätzen die 
z. B. für die Sorten Böhmisch Brünerling und Plankenapfel sehr bedeutend ist. Doch 
Brockobstkultur kommt erst in der zweiten Reihe. 
„Mostlandl" — auch diesen Namen verdienen wir noch nicht voll und ganz 
Unser Land ist zwar mit vorzüglichen Obstsorten reich bedacht, doch auch mit un¬ 
zähligen wertlosen. Boden und Klima begünstigen ihr Wachstum, diesen Gottesseaen 
nun mit Erfolg auszunützen, ist Pflicht eines jeden Bauers, umsomehr als ihm schon 
viele Fachmänner vorgearbeitet haben. Ihre Erkenntnisse aber fordern von uns ge¬ 
bieterisch Reformen. Und die erste und dringendste heißt: Sorge sür größere Ver¬ 
breitung erprobter Sorte», merze die wertlosen und minderwertigen ans! 
Ein Beispiel: die Mostapfelsorte meines Dieastortes, der „hengatö Schuster¬ 
apfel" oder der „Hengatö", nach dem charakterischen Wuchs des Baumes genannt, 
trägt ohne Dünger so ziemlich jedes zweite Jahr — und dann sehr reichlich. Und
	        
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