Volltext: Innviertler Heimatkalender 1912 (1912)

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gegend uberbückend, ist sein Geburtsort; die Ortschaft Unterweizberg, hart am Rande 
des Werlhartforstes, seine engere Heimat. Dort im schlichten, hölzernen St ein¬ 
st orntn er-Weberhaus, das auch heute noch sein altbewährtes Aussehen be¬ 
wahrt hat, wurde am 25. November 1787 Franz Xaver Gruber als der dritte 
Sohn der Leinweberleute Josef Gruber und Anna Danerin geboren und vom 
Pfarrer Alors Stemhofer getauft. Schon in den ersten Jugendjahren regte sich in 
dem talentierten Knaben die Freude an der Musik und der ihm wohlgesinnte Schul- 
lehrer des Ortes Andreas Peterlechner (f 1836), übernahm es, dem Jungen 
die ersten Kenntnisse der Mnstk und des Orgelspieles beizubringen. Dies mußte 
aber ganz heimlich geschehen, denn der Vater unterdrückte diese Neigung seines 
®°*Ee§ yit a^e,r <?.treS£e' er uicht wollte, daß sein Franzl ein anderes „Hand- 
werk" erlerne als bte Weberei. 
rt s?° c^er |unße Bursche harte Tage. Bei Tag dem Vater am Webstuhl 
helfend und arbeitend benützte er die Nacht, um sich zum Lehrer zu schleichen zum 
Unterricht tn der Musik. Rührend ist es zu hören, wie er in Ermanglung eines 
Instrumentes steh Holzklötzchen in die Fugen der Holzwand seiner Kammer schlug, 
stUJ t jm leme Fingerübungen zu machen. Die Bitten nnd Vorstellungen des 
wav rc tur ? binen Erfolg, daß der Vater noch mehr sein Herz verhärtete. 
Auch bte Ermahnung des Ortspfarrers vermochte nicht den starren Sinn zu brechen. 
einmal günstigere Zeiten für den musikliebeuden 
n „ r Es traf sich, daß der Lehrer erkrankte und nun Sonntags seinen 
SÄ «f ^r Orgel nicht versehen konnte. Da sprang mutig der kleine zwölf- 
Öl9- s5 s I und spielte unter dem Beifall und Erstaunen der ganzen 
Gemeinde das Hochamt. Nun war der Ehrgeiz des Vaters angeregt. Ueberzeugt von 
dem musikalischen Talente seines Kindes, stellte er die harten Züchtigungen ent er- 
?ubte dm Unterricht in Musik, ja trng sogar Sorge, daß d7r FraF nm brave 
und fa£tt Klavier) erhielt, so daß dieser seine selbstgefertigte 
und sorgfalüg gehermgehaltene „Kammermusik" (seine aus Hölzchen aefertiate 
Klaviatur) pensionieren konnte. So geneigt der Vater nun den weiteren musikalischen 
tow£n£ü! be?on Uebertritt zum Lehrstande hatte er noch immer 
6fXn in ^ “A r? (1805) gelang es dem unermüdlichen 
Rnvl&>« Söebeftuhl zu verlassen. Er kam zuerst in das benachbarte Städtchen 
\ 7 dem damaligen Stadtpfarr-Organisten Georg Hart- 
2 hr.fi « r ■ kam- Nach dreimonatlichem Unterrichte brachte er es so 
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Im Jahre 1806 ging er zum eigentlichen Schulfach und wurde schon ein Jabr 
darauf am 12 November 1807 durch Abt Nikolaus II. öoi S BSrtS 
e luli ISO?“n als? nnrf,nn/Ln9n^ “ §b,?tf berufen, nachdem er sich schon am 
v," E 7. .7, also noch Nicht 20 rechte alt, Mit einer um 16 Jahre älteren und 
Ebenst Frau Elisabeth Fischiuger vermählt hatte. Aus dieser 
Slf“ Nachkommenschaft am Leben. Als im Jahre 1816 bei der Grund-Ans- 
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