Volltext: Innviertler Heimatkalender 1912 (1912)

gut in die übrigen Hänser ein (siehe die Abbildung Seite 97). Durch einen Eckturm 
mit gebrochenem Dach und durch etwas reicheren Schmuck war es genügend vor 
den anderen Häusern ausgezeichnet. Der neue Bau — „Es gibt fein Wort, mit dem 
man all die hier mißverstandenen und vermischten Stile auf einmal bezeichnen könnte" 
sagt der Kunsthistoriker Hans Tietze in den Mitteilungen der k. k. Zentralkommission 
— will aber wirken mit seinem gebrochenen Dache und dessen Bunten Ziegeln, mit 
seinem Türmchen und seinen Lucken, mit dem üBerreichen Schmuck der Beiden 
Fassaden. Zugegeben, daß die GieBelmauer — die ja auch nur den S ch e i n großer 
Ried, HauptplaH vor 50 Jahren (Gasthof Huber und Rathans). 
(Nach einer Lithographie des Gabr. von Kaler.) 
Paläste hervorruft — uns wenig behagt, daß das gebrochene Dach viel malerischer 
wirkt, wie wir das an dem Windbauerhause oder an dem Maierhause auf dem 
Hochfelde (siehe Abbildung Seite 101) sehen: Der geschlossene Charakter eines alten 
Platzes ist eben doch etwas, was beachtet werden müßte. Hier war diese Dach¬ 
bildung nicht am Platze. In solchem Falle muß doch eine gewisse Pietät, aber auch 
ein gewisser Geschmack die Vorherrschaft behaupten über das Streben, durch Neues 
zu wirken und zu verblüffen. — Und ebenso stehts mit dem überreichen Schmucke. 
Denn der wirkt nicht mehr zierend, sondern protzig. Besonders neben dem überaus 
zurückhaltenden, soliden Gasthof Huber. — Und das ist noch nicht einmal alles. 
Der Hauptplatz verbreitert sich gerade an dieser Stelle. In feinem Empfinden ist
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.