Volltext: Innviertler Heimatkalender 1912 (1912)

Das Stabtbilb von Ried 
Zugleich ein Gedenkblatt für f Johann Steibl. 
Suche ich nach einem Worte, das den Charakter des heutigen Stadtbildes von 
Ried bezeichnen könnte, so komme ich immer wieder auf das eine: Unausgeglichen¬ 
heit, Unverhältnismäßigkeit. Nur einmal zweifelte ich; als ich neben meinem liebens¬ 
würdigen Wirte, Herrn Wolfgang Vogl, auf der Teraffe feiner Villa oben auf dem 
Kapuzinerberge stand, da war es mir ein ganz neuer Eindruck, wie die Häuser der 
Stadt bewußt und kraftvoll sich aneinander zu reihen schienen, die Pfarrkirche um- 
Stadtplatz von Ried. 
ringend, ein einheitliches Stadtbild schaffend. Von allen anderen Seiten gewinnt 
man jenen anderen Eindruck Ich sehe von den Neubauten an der Peripherie der 
Stadt, von denen noch zu sprechen fein wird, ab. Aus der etwas einförmigen Sil- 
honette der Stadt ragt der Kirchturm in bett unglücklichsten Verhältnissen empor' 
und bann die großen weißen Massen des Kreisgerichts, des Schulgebäudes! Sie 
stehen in gar keinem Verhältnisse zum übrigen, sie zerreißen das ganze Bild durch 
Form und Farbe. 
Und i n der Stadt! Wir verbinden mit dem Begriffe Stadt ganz bestimmte 
Vorstellungen. Die der Größe fällt bei einer Kleinstadt natürlich fort. Und die einer 
bedeutenden Geschichte, einer großen Vergangenheit, die fehlt in Ried ebenfalls. Auch
	        
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