Volltext: Innviertler Heimatkalender 1911 (1911)

Noch eins dürfen ttnr mit Recht in unsere Chronik eintragen. Unsere Be¬ 
wegung hat im ganzen Lande Oberösterreich Anklang gefunden — in Gries¬ 
kirchen und Eferding z. B. ist man im gleichen Sinne tätig — und mehrmals 
wurde der Wunsch geäußert, man möge sich zusammenfinden zu gemeinsamer Arbeit. 
Zweimal wurden darüber Beratungen in Wels abgehalten, die vorläufig zur Ein¬ 
setzung eines Arbeitsausschusses geführt haben. Möge es ihm gegönnt sein, seine 
Aufgabe in zufriedenstellender Weise zu lösen. 
Denn Einigung tut 
sicherlich not. Wer kann 
all die zahlreichen Ver¬ 
öffentlichungen im ganzen 
Lande überblicken? Wäre 
es nicht bester, wenn die 
gewonnenen Resultate von 
fachkundiger Hand wieder 
kurz zusammengefaßt und 
in einem gemeinsamen 
Organ allen zugänglich 
gemacht würden? 
Ja, höre ich gar 
manchen vernünftigen 
Mann fragen, warum 
stehen die Orts museen 
so vereinzelt da, als ob 
es außer dem einen kein 
anderes mehr gäbe? Es 
wäre bei der immer weiter 
um sich greifenden Be¬ 
wegung nach Gründung 
von Orts- oder Bezirks¬ 
museen wohl angezeigt, 
daß auch hierin eine 
Einigung zustande ge¬ 
bracht würde, daß sie 
alle, die hiebet beteiligt 
sind, untereinander in 
Fühlung treten, sich aus¬ 
sprechen über die Grund¬ 
sätze, nach denen solche 
Sammlungen ohne 
Schaden für das größere Bildstock von Aufhäufen bei Ueberackern. 
Ganze angelegt und ge- 
tote sie gelebt, wie sie's gehalten in ihrem Erdenwallen, 
leitet werden könnten. 
Man erzöge dadurch eine 
wackere Schar von ge¬ 
schulten Mitarbeitern an 
den größeren Aufgaben 
des Landesmuseums. 
Neulich schrieb je¬ 
mand in der Zeitung, 
es solle diese Frage einem 
Wespennest gleichen — 
nun, wenn es so ist, so 
will ich mich wieder ge¬ 
dulden, bis bessere Zeiten 
kommen, hoffe aber, daß 
sie bald kommen, doch 
dachte ich mir, ein kurzes 
Wörtleiu dürfte man 
schon reden, besonders 
wenn man nicht Mit¬ 
besitzer eines Platzes in 
diesem Wespennest ist — 
denn ich bin weder 
Gründer noch Leiter 
irgend eines solchen 
Museums. Ueberhaupt 
glaube ich, ist der t'uror 
teutonicus, der in 
solchen Dingen schon hie 
und da zutage getreten 
ist, ganz überflüssig. 
Es ist auch fernerhin 
unsere Lust und Herzens¬ 
freude, trauliche Zwie- 
sprach mit den Altvordern 
zu pflegen, sie zu fragen, 
und davon, was sie uns 
in der Weiheftunde anvertraut, zu erzählen und zu berichten. Neulich las ich einige 
nette Zeilen, die auch unseren Leitspruch enthalten: 
„Den Heimatgau auf Tauueuhöh'u, ein kernig Volk zu schildern, 
Sei, was erlauscht ich und geseh'n, gemalt in bunten Bildern: 
Der Väter Brauch, die alte Art, der düstre Wahn, die Sagen, 
Und was Verstand, mit Fleiß gepaart, erreicht in unseren Tagen.
	        
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