Volltext: Innviertler Heimatkalender 1910 (1910)

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Ludwig Luder, 
ein Dichter iw gmwtertCer HloWsrnund. 
Wacht auf, wacht auf, ihr Guteu unb Lieben, bie ihr in ber 
HeimaterbeMchlafet, bie ihr im Jnnviertel geboren feib! Wacht auf, 
hört ihß unser Rufen nicht? Es finb nicht bie Posaunen, bie zum letzten 
Gerichts laden, drum schauet nicht so bang umher. Wir wollen kein Ge¬ 
richt halten über euch, wir wollen euch nur wieder in unserer Mitte 
haben, weil ihr von unserem Blute seid, weil euch dieselben Fluren 
erfreut haben, die uns er¬ 
freuen, die gleichen Wälder 
umbrauft, bie gleiche Sonne 
beschienen. 
Ich mußte lange suchen, 
bis ich sein Grab gesunden 
im alten, verlassenen Fried¬ 
hof zu Ried. An der Wand 
des neunten Grabgewölbes 
in der südliche» Reihe ist 
die zersprungene, ganz ver¬ 
wahrloste Steinplatte ein¬ 
gemauert, die der Steinmetz 
Geiginger dem Freunde ge¬ 
schaffen , „Dem unverge߬ 
lichen Gatten, Vater und 
Freund Ludwig Luber", 
wie dort so schön geschrie¬ 
ben steht. 
Ludwig Luber erblickte 
am 14. Mai 1813 im 
Schlosse zu Aurolzmünster 
das Licht der Welt als 1 
neuntes Kind des Herrschaft- Abb. 13. Ludwig nu6n\ 
liehen Hausmeisters Josef 
Luber und der Maria Agatha, geb. Menner. Zwei Jahre besuchte er 
die Schule zu Aurolzmünster, vier Jahre die Hauptschule zu Ried und 
dann das Untergymnasium zu Kremsmünster. Dann verlieren wir seine 
Spur, finden ihn aber später wieder in Ried als Kameralbeamten — 
und als eifriges Mitglied einer fröhlichen Runde, der Cortsge-Gesellschaft. 
Musik und Gesang, Dichtung und Frohsinn jeder Art wurden hier ge¬ 
pflegt und jeden Donnerstag versammelten sich die Frohen im Keller¬ 
bräu und unterhielten sich an den drei durch das Los verteilten Vor¬ 
träge», die jeden Abend zum Besten gegeben werden mußten. 
1842 treffen wir Luber in Linz. Am 12. Oktober 1846 vermählte 
er sich als Kanzlist bei der Kameral-Bezirksverwaltuug zu Rieb mit
	        
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