Volltext: Innviertler Heimatkalender 1910 (1910)

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Adam- und Eva-Gpiel. 
Aufgeführt beim Alt-Jnnviertler Trachtenfeste zu Taufkirchen bei Schärding. 
Adam und Eva oder die Erschaffung der Welt. 
(Paradeis-Spiel.) 
Personen: 
Gott Vater trägt eine goldene Krone, einen grünen Mantel und hat ein Schwert 
umgegürtet. 
Adam mit einer Krone auf dem Haupte, mit einem weißen Kleide angetan, hält 
ein Tannenbäumchen, mit bunten Bäüdern und Äpfeln geschmückt, in der 
Hand. 
Eva hat ebenfalls eine Krone auf, die mit einem grünen und einem roten Bande 
umwickelt ist, und hat eine weiße Schürze vorgebunden. 
Der Teufel hat sein Gesicht hinter einer schwarzen Larve mit einer langen roten 
Zunge und roten Hörnern versteckt, in der einen Hand trägt er eine Kette, 
die sich vorn in zwei Ketten gliedert, in der andern Hand hält er einen 
Schürhaken. 
Vor Beginn des Spieles wird der Baum der Erkenntnis auf den Boden gestellt, 
um den sich die Spieler im Laufe des Stückes folgendermaßen aufstellen: 
Teufel Baum Eva 
Gott Vater Adam. 
Eva: Ich tret herein am Abend spat 
Und wünsch euch einen guten Tag 
Und eine gute Zeit, 
Wie es Gott im Himmel g'freut; 
Bitt unt eine kleine Ruh, 
Schweiget still und höret zu. 
Gott Bater: Ich bin Gott der Vater vom himmlischen Thron, 
In der heiligen Dreifaltigkeit die erste Person. 
Hab erschaffen alle Ding, 
Die Erde samt dem Himmelsring, 
Dazu das große Firmament, 
Wo die zwei großen Lichter stehnt: 
's erste für den Tag, 's zweite für die Nacht. 
Das hab ich eben gut bedacht. — 
Adam, Adam! fang an zu leben 
Und tritt auf deine Füß zu eben. 
Schau an die geschmückte Welt, 
Sag an, Adam, was dir gefällt! 
Adam: O Herr, ich dank für deine Gnad, 
Die mich Kreatur erschaffen hat. — 
Ich will lieben meinen Gott 
Und will halten sein Gebot.
	        
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