Volltext: Kurze Geschichte des Volksschulwesens des Stadtschulbezirkes Linz

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E. Nus der Chronik der nun auch zu Linz gehörigen 
S»chnlen von St. peier, Urfahr n. postlingberg. 
St. Peter war (gleichwie St. Magdalena) eine alte Pfarre, 
die erst nach der Neformationsbewegung „abgekommen" und zur 
dürftig bestellten Expositur der Linzer Stadtpfarre verkümmert ist. 
Daher finden wir von beiden Orten die ältesten Schulmeisternamen 
in den Linzer PfarrmatriKen. Die ältesten Kirchenrechnungen oon 
1591 bis 1597 (im Steyregger Schloßarchiv) erwähnen zwar ein Mesner- 
(Schul?-)hans, nennen aber keine Schulmeister; diese werden auch 
in den älteren Messenstistsbriesen (Abschriften von 1592 an in der alten 
Statthaltereiregistratur) verschwiegen. 
Die Linzer Stadtpsarrmatriken nennen im Jahre 1644 (im 
Taufbuch am 10. Mai) einen Wolf Kayr als Mesner in Sankt 
Peter. Weil die späteren Schulmeister zugleich auch Mesner und 
Organisten waren, dürfen wir auch den Kayr als Schulmeister ver¬ 
muten. Von 1655 bis 1658 bezog Io H. Wies er als Schulmeister vom 
Kirchenvermögen wöchentlich 1 fl. und Jos. Reisner von 1665bis 
1669 ebenfalls jährlich 52 fl. Um 1668 war ein Leonh. Nürn¬ 
berger Ludimoderator in St. Peter. 1670 war aber schon Johann 
Thann (auch Hans DH an) Schulmeister von St. Peter. Thann be¬ 
kam laut den Kirchenrechnungen von 1684 eine neue „Schnelknchel"; 
er war 1703 noch in St. Peter. 1705 erscheint nach den Kirchen¬ 
rechnungen ein Hans Stünckheder als gewester Schulmeister und 
nach den Kirchenrechnungen über 1749 und 1750 waren „an denen 
(ungenannten) unter diesen zwey Jahren gewesten 3 Schulmeistern 
149V3 fl. ausbezahlt worden", was für das kleine Dorf und für die da¬ 
maligen Verhältnisse eine selten gute Bezahlung war, umsomehr als 
der Schulmeister damals nur das Sonntagsamt und wenige Stifts- 
messen zu besingen hatte, weil ja St. Peter erst unter Josef 11. wieder 
einen beständigen Priester erhielt. 
Der letzte von den dreien erwähnten Schulmeistern scheint 
Ignaz Resl gewesen zu sein, der durch 30 Jahre in St. Peter 
beurkundet ist. 1759 stiftete die Jungfrau Johanna Metzmer 2000 fl. 
für eine wöchentliche Freitagsmesse in St. Peter und bestimmte den 
„edlen und ehrenfesten Herrn" Jg. Resl zum Stiftungsverwalter, ein 
Beweis, daß Resl in hohem Ansehen stand, denn der Titel Herr, 
noch dazu mit den fast adeligen Attributen, war vor der therefiani- 
scheu Schulordnung eine seltene Ehrung für Schulmeister.
	        
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