Volltext: Kurze Geschichte des Volksschulwesens des Stadtschulbezirkes Linz

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schon zehn Tage vor der Veröffentlichung des Reichsvolksschul- 
gesetzes, nämlich am 4. Mai 1869 vom Gemeinderat beschlossen; er¬ 
öffnet wurde sie am 1. Oktober 1870 im Volksschulgebäude auf der 
Spittelwiese (nunmehr Hoftrakt.) Das Bürgerschulgebäude wurde 1871 
bis 1872 am Platze der ehemaligen Polizeikaserne mit 161.200 K 
Aufwand errichtet und am 4. Oktober 1872 bezogen. Der Tnrnsaal 
wurde erst 1884 gebaut. 
Die erste Mädchenschule wurde schon 1870 begonnen, indem 
in der Wagschnle vier Parallelklassen für Mädchen eröffnet wurden. 
Nach der Eröffnung der Doppelschule in der Baumbachstrajze wurde 
1871 die Schule in der Altstadt zur ersten selbständigen Mädchenschule 
umgestaltet; von 1873 bis 1880 war sie mit der ersten Mädchen- 
Bürgerschale verbunden. 1887 rourbe die Altstadtschule in zwei selbst¬ 
ständige Mädchenschulen getrennt; 1890 übersiedelte die eine in den 
Neubau der.Frauz Josef-Doppelschule, die zweite bezog 1907 den 
Mädchentrakt der Röinerbergschnle. 
Die ehemalige Kronprinz Rudolfschule in der Baumbach- 
stratze wurde 1869 beschlossen, im August 1870 begonnen und 1871 
mit 161.000 K Aufwand vollendet; die feierliche Eröffnung erfolgte 
in Gegenwart des Kronprinzen Rudolf am 16. Oktober 1871. Bis 
1873 war die Schule eine gemischte mit getrennten Knaben- und 
Mädchenklassen; 1873 wurde die Mädchenabteilnng zu einer selb¬ 
ständigen Schule erklärt, die aber erst 1878 einen eigenen Leiter, 
nämlich Jos. Weilnböck erhielt. 1881 wurde die Knabenvolks¬ 
schule wieder in zwei Schulen getrennt. 1907 übersiedelte die Knaben¬ 
volksschule I in die Altstadtschule, die Knabenschule II auf den Nömer- 
berg. In die Baumbachstrcche kam aber zur Mädchenvolksschule eine 
neue (die dritte) Mädchen-Bürgerschule. 
Die ehemalige evangelische Privatvolksschule auf der 
Landstraße wurde am 1. Sept. 1846 vou der evangelischen Kirchen- 
vorstehung durch Berufung des Präparanden Karl Süßmann aus 
Ldenburg begonnen. Unterrichtet wurde in der ersten Zeit im Chor¬ 
raum der Kirche, dann im evangelischen Pfarrhaus an der Landstraße. 
Bon 1818 bis 1852 war der damalige.Theater-Kapellmeister Gustav 
Neubert als Lehrer angestellt; 1852 wurde Samuel Schemer Lehrer, 
1856 Jos. Hofmann „Gehilfe"; dieser rückte 1860 zum Leiter vor. 
Im Oktober 1871 wurde diese Schule von der Gemeinde über¬ 
nommen und zur dreiklassigen gemischten „Volksschule an der Land¬ 
straße" ausgestaltet. 1876 wurde diese Schule sünsklassig und 1880 
übersiedelte sie in die neuerbaute Neustädterschule.
	        
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