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andere Ursache vorhanden, kurz, es wurde 1847 von Giobbe über¬
malt. Die sehr einfache Komposition wurde beibehalten; Maria
auf Wolken zwischen zwei Engeln. Am Rande des Bildes sieht
man noch die alte Malerei.
Die Kanzel ist ebenfalls in Stuckmarmor hergestellt und ent¬
spricht auch in der Form dem Hochaltar. Sie wurde aber nach Len
Kirchenrechnungen erst im Jahre 1828 von „Stukkcitor Leonhard
Reiner von Wien" geschaffen.
Im Jahre 1776 erscheinen in den Kirchenrechnungen zum
erstenmale die Schwanthaler (Schwandaller). Es heißt da: „Peter
Schwandaller Bürger und Bildhauer zu Ried hat man wegen
auf dem Kreuzaltar gemachte Schmerzhafte Muttergottes Bild-
niße auf anliegende Schein bezahlt 10 fl."
Es ist das Bildnis, das heute unter dem Kreuz in der Vor¬
halle steht.
1777 schnitzte „Franz Schwandaller, Bildhauer im Markte
Ried", zwei Engel, welche „Wandelkörzen präsentieren" und das
„Laubwerk am Oratorium". Diese zwei Engel standen an beiden
Enden :der Kommunionbank.
Im nächsten Jahre, 1778, schuf derselbe den neuen Taber¬
nakel in einfacher Rokokoform mit vier anbetenden Engeln. Die
zwei Kerzen tragenden Engel vom Vorjahre wurden sehr wahr¬
scheinlich erst später in Verbindung mit dem Tabernakel aufge¬
stellt, denn, baß sie von vorneherein nicht für «diesen Platz bestimmt
waren, fällt sofort auf, tia sie die Linie, die von den anbetenden
Engeln zum oberen Abschluß des Tabernakels führt, zu stark über¬
schneiden. Auch die auf der Bekrönung sitzenden Engel sind eine
spätere Zutat.
1789 mußte der Kreuzaltar aus der Kirche entfernt werden.
Alle Kreuzaltäre, die mitten in den Kirchen aufgestellt waren, so¬
wie auch die Kreuze und geschnitzten Marienbilder, die vielfach
von einem Rosenkranz umgeben waren und frei vom Gewölbe
herabhingen, unter oder vor dem Chorbogen, mußten in der
Josefinischen Zeit entfernt werden. Dafür wurde im südlichen
Seitenschiff ein neuer von Peter Schwanthaler aufgestellt. Oben
am Scheitel des Bogens über der Kreuzigungsgruppe ist das
Wappen des damaligen Pfarrers Baumgartner angebracht.