Volltext: Aspach einst u. jetzt

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anschließenden Presbyteriums erregt die Bewunderung jedes 
Baufachoerständigen. 
Kirche und Turm sind in Tuffstein gebaut, nur unter dem 
Gesimse des Langhauses, als dem älteren Teil, ist ein zirka ein¬ 
einhalb Meter breiter Streifen mit Ziegeln ausgemauert und ver¬ 
putzt. Wahrscheinlich war dies ber Grund für ein al fresko aufge¬ 
maltes Friesband, wie man es heute noch z. B. an der Stephans¬ 
kirche in Braunau sehen kann. Heute ist dieser Fries übertüncht. 
Mit dem Einzug des Barock gingen auch bei uns gewaltige 
Aenderungen vor sich. Während die Renaissance fast spurlos vor¬ 
überging (nur in den Uebergängen können wir sie feststellen), 
konnte sich diese neue Stilrichtung sehr ausbreiten, weil sie eben 
dem Vokksempfinden viel näher kam als die gotische, die in ihrer 
asketischen Strenge alles mit einer Mystik umgab. Die barocken 
Formen hatten pulsierendes Leben in sich und, was das Volk am 
meisten anzog, das war die große Prachtentfaltung. 
Josef Kühnel sagt in seinem Buche „Von der Enkelin Gottes" 
so schön: In der Gotik ist Gott über uns, im Barock dagegen bei 
uns. Auch bei uns wollte die Kirche mit diesem Mittel das Volk, 
das sich der neuen Lehre Luthers nicht ganz verschloß, von neuem 
an sich ziehen. 
Nachdem bereits vier Altäre in der neuen Stilart aufgestellt 
waren, ging man um die Wende des 17. Jahrhunderts daran, das 
ganze Innere umzugestalten. Die Rippen wurden herabgeschlagen, 
über den alten Kapitälen wurden tellerförmige Ausladungen an¬ 
gebracht, die ganz klassizistisch anmuten, darüber leiten aufrecht 
nebeneinanderstehende Akanthusblätter zum Gewölbe über. Nur 
der durch Leisten hervorgehobene Grat an der Ueberfchneidung 
der Stichkappen läßt noch die gotische Gewölbekonstruktion er¬ 
kennen. Die ganze Gewölbefläche ist nun angefüllt mit großen 
und kleinen umrahmten Bildfeldern, dazwischen leichtes Ranken- 
und Bandwerk in Stuck. In diese Bildfelder waren Fresken ge¬ 
malt, die leider bei der letzten Restaurierung der Kirche 1889 und 
1890 mit neuen Kompositionen der Nazarenerrichtung in Del» 
färben übermalt wurden. Diese Oelbilüer, die immer mehr nach¬ 
dunkeln, fügen sich in die Umgebung nicht ein.
	        
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