Volltext: Aspach einst u. jetzt

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sein. Viele Gründe sprechen dagegen. Vielleicht hat man nur die 
Einrichtung übertragen. 
Von -den Baumeistern, die an unserer Kirche beschäftigt 
waren, wissen wir nichts. Das Steinmetzzeichen am Weihwasser- 
becken beim Haupteingang könnte einen Fingerzeig geben. Ver¬ 
schiedene Anzeichen weisen aus einen Einfluß vou Burghausen 
hin, wo damals von unserem Gebiet die Fäden zusammenliefen. 
Das Aeußere der Kirche unterlag weniger Aenderungen. Der 
Stich von Wening um 1700 ist zwar im Detail ziemlich ungenau, 
doch in der Hauptsache dürfte er von der Wirklichkeit nicht gar 
weit abgewichen sein. Deutlich sieht man, daß das Hauptdach 
mit dem über der Annakapelle verbunden ist. Der Turm hatte 
noch den spitzen Helm. 1799 wurde er neu eingedeckt. 
Nach einer Kirchenrechnung wurden am 31. Juli 1809 das 
frisch eingedeckte Kirchturmdach und der noch gute Dachstuhl durch 
einen Blitzstrahl ganz zertrümmert. Der Turmhelm mußte ganz 
abgetragen werden, da fast das ganze Bundwerk zerstört wurde. 
Auch bas Mauerwerk war stark beschädigt. Die Arbeiten wurden 
von Zimmermeister Joses Daringer in Aspach durchgeführt. So¬ 
viel man den Aufschreibungen entnehmen kann, hatte damals 
der Turmhelm schon die heutige Form. Diese vereinfachte und in 
die Länge gezogene Barockform ist speziell für das mittlere Jnn- 
viertel charakteristisch. Wir finden fast die gleiche Form in Mett¬ 
mach, ähnlich in (Beinberg, Mining usw. 
Bereits 1850 wurde der Hauptdachstuhl und 1861 der über 
ber Annakapelle wieder erneuert. Ehemals wird der Dachstuhl 
höher, steiler gewesen sein. Das Dach der Seitenschiffe setzt unter 
den Rnndfenstern an, nur über der Sebastianikapelle war es über 
diese hinaufgezogen, wie man auf einem im Besitz des Dechcints 
Jakob Dallinger befindlichen Bilde sieht. Heute ist es mit dem 
übrigen Dache in gleicher Höhe. 
Prächtig ist tber Aufbau des Turmes. Breit und massig steht 
er da, wie für ewige Zeiten gebaut. Er scheint förmlich aus dem 
Boden zu wachsen. Die Art und Weise, wie die Verjüngung nach 
oben durch die Anordnung der Streben durchgeführt ist, fordert 
Bewunderung. Auch ine Ueberleitung vom Achteck ins Viereck ist 
genial gelöst. Dieser gotische Unterbau des Turmes und des
	        
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