Volltext: Aspach einst u. jetzt

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Als das Reich der Römer, die auf diesem Hügel ein Kastell erbaut 
hatten, in Trümmer ging, dürften schon einzelne Christen zerstreut 
in diesen Gegenden gelebt haben. Zur Zeit der Verfolgungen und 
Wirren haben sie sich verborgen in dem Unterbau des aufgelasse¬ 
nen Kastells, von dem auch, so erzählt man, verschiedene unter¬ 
irdische Gänge ausgingen. Die eigentliche Christianisierung unserer 
Gegend war zur Zeit des Bischofs Rupert von Salzburg (ge¬ 
storben 628). Bald nach dem Jahre 600 wurde eine Kirche ge¬ 
baut und dem Geheimnisse Maria Himmelfahrt geweiht. Von da 
aus wurde dann die Seelsorge in der Umgebung ausgeübt. 
Im Jahre 1007 schenkte Heinrich II., der Heilige, dem Bistum 
Bamberg große Besitzungen am Höhnhartwalde, darunter auch 
Güter in Aspach. Um diese Zeit ist Aspach durch die Bischöfe von 
Bamberg selbständige Pfarre geworden, da sie im Jahre 1067 
als eigene Pfarre erscheint. Zur Pfarre Aspach gehörten die 
Gebiete von Aspach, Mettmach, Henhart, St. Johann und jene 
Teile von Maria-Schmolln, inte früher bei der Pfarre Henhart 
waren. Im Jahre 1074 wurde die Pfarre Aspach idem Chor¬ 
herrenstift St. Niköla 'bet Paff au übergeben. 
Die Bischöfe von Bamberg und später das Stift St. Nikola 
in Passau haben die Pfründe Aspach mit reichlichen Einkünften 
versehen. Der älteste Psarvherr von Aspach, dessen Name man 
urkundlich feststellen kann, ist Soboto plebanus de Aspach (1254). 
Im Jahre 1381 scheint Hans Apfelthaler als Pfarrer auf. 1412 
Meister Gerhard von Schmechten, Kirchherr von Aspach. 1430 
Nikolaus Prieset. 
Das historisch wichtigste Ereignis für Aspach ist das Jahr 
1444, an welchem durch den Bischof von Passau die Pfründe von 
Aspach dem Sekretär Kaiser Friedrich III., Aeneas Sylvius 
Piccolomini, verliehen wurde. Von da an begann der kirchliche 
Ausstieg dieses bedeutenden Mannes, der bis dorthin Laie mar. 
Aeneas Sylvius war geboren in Corsignano bei Siena in Italien 
am 18. Oktober 1405. Seine Eltern Sylvius und Vittoria Pic¬ 
colomini gehörten einem verarmten Adelsgeschlechte an. In 
Siena machte Aeneas seine Studien, woraus er sich auf die Suche 
nach einem passenden Posten begab. In Basel, wo gerade Konzil 
war (1431), schloß er sich verschiedenen Herren an. Später war 
er bei Kaiser Friedrich III. Sekretär und bewährte sich als
	        
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