Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

199 Schluasbetrachtuiig und statistische Übersicht der Kümpfe Österreichs. 
In dem zweijährigen Parteikampfe in Polen (1587—1588) kämpften 
österreichische Hilfstruppen in zwei entscheidenden Schlachten, die 
aber ebenso wie der Festuogskricg zu ihren Ungimsteu ausfielen. 
Am nachteiligsten hatte Österreich gegen die Eidgenossen (1499) 
gekämpft. Denn in 11 namhafteren Kämpfen war ihm nur einmal der 
Sieg zugefallen. 
Dagegen siegten die kaiserlichen Waffen ausserhalb Europa’» auf 
den Zügen nach Asien (1840) und Afrika (1535, 1541) in sämiritlichen 
Actionen. 
Noch wären zu erwähnen die 8 Feldzugsjahre gegen fremde 
Rebellen (1731—1732 und 1748) und gegen empörte deutsche Fürsten 
(1546 und 1547, 1552—1554). 
Die kaiserlichen Heere siegten in diesen Kriegen in 3 Schlachten 
und Treffen und 12 grösseren Unternehmungen und nur 6 Actionen 
wurden ohne entscheidende Folgen geliefert. 
Rebellen. — Die Kriege gegen ungarische Usurpatoren, dann 
zur Bekämpfung der Aufstände und Unruhen im eigenen Reiche u. dgl. 
umfassen im Ganzen 34 Foldzugsjahre. In diesen Kämpfen fielen 
47 Schlachten und Treffen, 41 Festungsaffairen und 2496 grössere oder 
kleinere Gefechte und sonstige Unternehmungen, im Ganzen also 
2584 Actionen vor. In 35 diese]* Schlachten und Troffen und in 
27 Festungskämpfen trugen die kaiserlichen Truppen als Verfechter 
des gesetzlichen Rechtes und der gerechten Sache den Sieg davon, 
und wenn auch Zeiten eintraten, wo sie durch missgünstige Verhält 
nisse in Nachtheil geriethen, giengen am Endo ihre Fahnen dennoch 
siegreich hervor. 
An den Kämpfen der Kaiserlichen nahmen zu verschiedenen 
Zeiten Theil: die deutschen Reichscontingcnte, wenn auch häufig nur 
den Gang der Kriegsoperationen hemmend oder erschwerend; es 
kämpften in Gemeinschaft mit den österreichischen spanische, italie 
nische, englische, holländische, baierischo, polnische, russische, — ja 
selbst auch französische Truppen; am öftesten aber die brandenburgi- 
schen und dänischen Hilfstruppen, denen beiden letzteren ein rühm 
licher Autheil an den glänzenden Siegen in Italien, Deutschland und 
den Niederlanden unter dem Prinzen Eugen von Savoyen und so auch 
später nach ihm gebührt. 
GesammtVerluste. — Es wurden in diesem Verzeichnisse 
im Allgemeinen nur bei den Hauptgofecbten die Verluste ausgewieson, 
weil ein grösseres Detail den Raum dieser Blätter über die Gebühr 
ausgedehnt hätte. Aus diesen’ Ausweisen geht nun folgendes Resultat 
hervor: 
Es verloren die Kaiserlichen — nur nach diesen Ausweisen 
allein — in sämmtlichen obangeführten Kriegen im Laufe von 375 Jahren 
261 Generale, 17.096 Officiore und 1,068.574 Mann. Hievon entfallen