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Der Herbstfeldzug 1914 gegen Serbien und Montenegro
die Serben mehr als 1200 Erschöpfte, 12 unbrauchbar gemachte Geschütze
und zahlreiche Fuhrwerke ein. Gen. Misic ordnete für den 12. Dezember
den Vormarsch der DrinD.I gegen Debrc—Sabac, der DonD.II gegen
Sabac—Ljesnica, der DonD.I an die Drinastrecke Ljesnica—Zvornik an.
Die Gruppe Gen. 2ivkovic und die 2. Armee schoben sich im Laufe
des 11. an die Front der k. u. k. 5. Armee heran; die 3. Armee, durch das
Vorbringen der Artillerie über die versumpfte Turijaniederung aufgehalten,
öffnete sich mit der KombD. den Zugang zur Straßenbrücke über die
Beljanica südlich Stepojevac und leitete die Umfassung bei Konatice ein.
Bis zum Abend reifte die Erkenntnis, daß man es nicht mit Nachhuten,
sondern mit der ganzen 5. Armee zu tun hatte, worauf das SOK. die
DrinD.I über Ub gegen Konatice heranziehen wollte. Gen. Misic erwirkte
jedoch, daß er die in Valjevo verbliebene MorD.II über Lazarevac
zur direkten Verstärkung der 3. Armee absenden durfte, um die Rück¬
eroberung von Nordwestserbien nicht zu stören.
Der Übergang des XVI. Korps über die Sabacer Brücke und die
Überschiffung des XV. Korps samt Teilen der 18. ID. vollzogen sich am
12. Dezember nahezu ungestört. Vor Mitternacht konnte der Abbau der
Kriegsbrücke begonnen werden. Die am Stadtrande verbliebene 11. Gb-
Brig. wurde nachts überschifft. Bis zum 13. 6hfrüh war die Kriegsbrücke
abgetragen. Für Nachzügler wurde die Überschiffung, gedeckt durch einen
Monitor und Artillerie, bis lh nachm. fortgesetzt, um welche Zeit sich
erst serbische Patrouillen am Ufer zeigten. Die Kriegsbrücke bei Mitro-
vica blieb für die Trains und Versprengte bis 3h nachm. erhalten.
War die 6. Armee auch in Sicherheit gebracht, so machte sich die
schwere Niedergeschlagenheit ob solchen Ausganges ihrer opfervollen
Kämpfe erst jetzt voll geltend.
Die Räumung von Belgrad
(12. bis 15. Dezember)
Hiezu Beilage 24 samt Nebenskizze und Beilage 25
Die Absicht Potioreks, den Raum südlich von Belgrad zu halten,
erlitt schon in der Nacht zum 12. Dezember den ersten Stoß. Bereits am
11. um 9h abends ging der tagsüber mit Artilleriefeuer überschüttete Stütz¬
punkt des Westflügels der 21. SchD. verloren, worauf die Serben gegen die
ganze Front Sturm liefen. Ein Einbruch auf Gradac konnte nur mit
äußerster Mühe und nach Einsatz der letzten Reserve im Bajonettkampf