Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

738 Der Herbstfeldzug 1914 gegen Serbien und Montenegro 
Das Aufgeben der Kolubaralinie 
FZM.Potiorek entschloß sich am 9.Dezember mittags, das XVI. Korps 
in einem starken Ruck über Kooeljeva auf die Höhen bei Draginje, das 
XV. über Banjani im Anschluß bis südöstlich von Debrc zurückzunehmen. 
Die Trains waren zu den Brücken bei Mitrovica und Sabac zu entsenden. 
Das XIII. Korps wurde der 5. Armee angegliedert, die südlich von Bel¬ 
grad und Obrenovac eine brückenkopfartige Stellung unbedingt halten 
sollte. Die Drinasicherung wurde dem FML. Snjaric überlassen, dem am 
Oberlauf seine bisherige Streitkraft und die aus Teilen der 47. ID. und 
aus Neuformationen gebildete 18. GbBrig. unter Obst. Skvor, am Mittel¬ 
lauf die Gruppe GM. Lenz und am Unterlauf drei Landsturmbataillone 
unter GM. Komm zur Verfügung standen. Die 60. ID. wurde aufgelöst. 
Das XV. Korps konnte den nachmittags eingeleiteten Rückzug der 
1. ID. über Karaula gegen Pambukovica, der 40. HID. nach Banjani und 
der 48. ID. nach Ub unbehelligt durchführen. Das XIII. Korps trat den 
Marsch gegen Piroman an. 
Bei der 5. Armee waren dem Komb. Korps Krauss bis zum Morgen 
des 9. Dezember aus den nächtlichen Kämpfen keine Vorteile erwachsen. 
Die Hauptangriffsgruppe der 29. ID., der sich der Ostflügel der 104.Lst- 
IBrig. anschloß, hatte sich durch Lärm und frühzeitiges Schießen ver¬ 
raten. Der anbefohlene Sturm auf die Höhe Varovnice (S. 735) mißlang 
und hatte wegen der Erbitterung, mit der das Nachtgefecht von den 
tapferen deutschböhmischen Regimentern geführt wurde, schwerste Opfer 
gefordert. Es mußte den Divisionär mit Bitternis erfüllen, diese äußerste 
Kraftanstrengung gefordert zu haben, als er auf seinen Bericht vom 
Korpskmdo. den telephonischen Bescheid erhielt: „Alles umsonst ge¬ 
wesen, nicht mehr anstrengen, wir müssen zurück. Befehl folgt !)." 
Noch ohne Kenntnis vom bevorstehenden Rückzug griff GM. Schön, 
der seit 7. vormittags auch das Kommando über die Landsturmgruppe 
Obst. Haubert führte und beauftragt war, Flanke und Rücken der 5. Armee 
bei Grocka zu decken, die serbische Flankengruppe abermals an und 
warf sie bis halben Wegs gegen Semendria zurück. Auch die 7. ID. hatte 
am 9. zeitlich früh nochmals alle KJraft eingesetzt. Mit verbissener Wut, 
Mann gegen Mann, wurde um die KosmajStellung gerungen, als gegen 
9h45 vorm. der bevorstehende Rückzug mitgeteilt wurde. Infolge Flanken¬ 
bedrohung von Osten her mußte schon nachmittags unter schmerzlichen 
Verlusten auf die Höhen südlich von Vk. Sopot zurückgegangen werden. 
!) Zanantoni, Die deutschböhmische 29. ID., 55.
	        
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