Die serbische 2. Armee gibt die Kolubarastellung auf
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Der Rückschlag
(29. November bis 15. Dezember)
Hiezu. Beilagen. 23 und 24
Der Rückzug der Serben
Dichter Nebel bedeckte das ganze Kampfgelände am 29. November,
der im übrigen eine bessere Wetterperiode einleitete. Das VIII. Korps
mußte seinen mit dem XIII. Korps vereinbarten Angriff gegen die MorD.I
und die TimD.I verschieben, weil man auf eine ausgiebige, im Nebel
aber unmögliche Artillerievorbereitung nicht verzichten wollte. Die Feuer¬
gewehrstände hatten sich trotz des Einrückens je eines Landsturmregi¬
ments bei der 21. SchD. nur auf 6900, bei der 9. ID. auf 9500 gehoben,
so daß man schon deshalb Blutopfer möglichst vermeiden mußte.
Die 36. ID., die während der Nacht ihre Artillerie endlich über den
Ljig gebracht hatte, hielt sich an die Vereinbarung und rückte trotz Nebels
gegen den Rücken Vis -<>-385 vor. Zur allgemeinen Überraschung wurden
die Stellungen der DrinD.II geräumt gefunden und besetzt. Nachmittags
wandte sich der Nordflügel gegen die Höhe Vis -<>-385 selbst, wo der Süd¬
flügel der 2. Armee stand, und nahm zwei serbische Stellungen. Wohl bran¬
dete bald ein Gegenangriff heran, doch wiesen ihn die Kroaten ab. Weil der
dichte Nebel in dem dortigen Kuppengewirr jede Orientierung ausschloß,
stellte die 36. ID. die weitere Vorrückung ein. Die 42. HID. gelangte unter
leichten Kämpfen bis an den Fahrweg, der von Vis -<>-385 nach Süden führt.
Auf serbischer Seite rechnete die MorD.I jedoch mit dem baldigen
Verlust dieser Höhe und machte den Gen. Stepanovic darauf aufmerk¬
sam. Sofort erbat dieser vom SOK. die Bewilligung zum Rückzug. Putnik
wollte davon nichts wissen, weil sonst Belgrad geräumt werden müßte.
Nur bei „kritischer Beurteilung der Lage" sollte der Kommandant der
2. Armee nach eigenem Ermessen handeln. Begreiflicherweise wollte Gen.
Stepanovic angesichts des weiten Rückzugsweges nicht warten, bis die
Lage wirklich kritisch wurde und befahl, den Rückzug um 8h abends
beiderseits der Straße nach Arangjelovac bis an den von Vencani südwärts
führenden Fahrweg anzutreten. Das Obrenovac-Detachement erfuhr erst
zufällig um 7h abends vom Rückzug und drängte das SOK. um einen
Befehl, der erst gegen Mitternacht eintraf. Auch der „Verteidigungs¬
bezirk Belgrad" (14 Bataillone III. Aufgebotes mit 3 5 Geschützen) erhielt
den Befehl zum Weichen in die Stellung beiderseits der Eisenbahn, linker
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