Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Putniks Plan zur Zermürbung des Gegners 
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denken. Er forderte von seinen Divisionären im Gegenteil möglichste 
Aktivität, um die Kampflust der 1. Armee zu beleben und vor allem Ge¬ 
fangene einzubringen, da man noch immer nicht wußte, wo sich das XV. 
und das XVI. Korps befanden. Die Armeegruppe Uzice fürchtete offen¬ 
bar deren Vorstoß und schwächte deshalb ihre die Zugänge vonRogacica 
und Bajinabasta sperrende Gruppe auf fünf Bataillone und ein Marsch¬ 
regiment, um eine neue Gruppe von zehn Bataillonen zur Sicherung der 
westlichen Straße Valjevo—Uzice zwischen die erstgenannte und das 
Kosjerici-Detachement einzuschieben. 
Beim VIII. Korps litt die 21. SchD. am 20. November unter Flanken¬ 
feuer der Batterien der SumD.I; der Sumpf in ihrem Rücken erschwerte 
den Nachschub von Munition und Verpflegung ungemein. Die 18.IBrig. 
vermochte nur die Angriffsgruppierung anzunehmen. Auch vor Dudovica 
ging es nicht vorwärts. Dagegen kam der Führer der 83.HIBrig., Obst. 
Mihaljevic, mit dem HIR. 26 und dem Kanonenregiment der 42. HID. auf 
Mramor gerade zurecht, um den Vorstoß von vier Bataillonen der MorD.II 
gegen das Nachrichtendetachement der 36. ID. aufzufangen. Im Gegen¬ 
angriff wurde der Milovac genommen; auf den Höhen jenseits des Ljig sah 
man starken Feind mit Artillerie empfangsbereit. Unterdessen war weiter 
südlich die Höhe Bacinovac nach verlustvollem Kampf verlorengegangen. 
Nun schwand auch beim XIII. Korpskmdo. jeder Zweifel, daß es sich 
um einen entscheidenden Waffengang handelte. Es beschloß, das Heran¬ 
kommen des XV. Korps abzuwarten. Dieses setzte die 48. ID. von Grn. 
Toplica und Orlovac nach Süden gegen die Höhen Cot und Vis an, indes 
die 1. ID. den nach allen Meldungen von einer serbischen Division be¬ 
setzten Rücken Ruda-Vis von Westen her angreifen sollte. 
Gen. Misic betrieb beim SOK. die Zuteilung der ihm längst zuge¬ 
sagten Division der 3. Armee. Doch Putnik beschäftigte sich vornehmlich 
mit dem Angriff dieser Armee über den untersten Ljig. Erst wiederholte 
Gegenvorstellungen des Gen. Jurisic-Sturm und namentlich der Hinweis, 
daß die Brückentrains längst gegen Kragujevac abgeschoben worden 
waren, bekehrten Putnik zum Plane, „vorläufig den Gegner die bestehen¬ 
den großen Schwierigkeiten überwinden und ihn daran seine Kräfte zer¬ 
mürben zu lassen, um dann im geeigneten Augenblick selbst zum Angriff 
vorzugehen"1). 
Tatsächlich ließ die Verfassung der k. u. k. Truppen schon jetzt viel 
zu wünschen übrig. Das seit 6. November ununterbrochen unterwegs be¬ 
findliche XIII. Korps bat um eine dreitägige Rast, die FZM. Potiorek 
i) Serb. Gstb.-W., IV, 271. 
I 2. Aufl. 44
	        
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