Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

674 Der Herbstfeldzug 1914 gegen Serbien und Montenegro 
aufbrechen ließ, wurde vom nachrückenden XV. Korps nicht ereilt. Das 
VIII. Korps kam auf elenden Nebenwegen bei andauernd schlechtem 
Wetter nur bis an die Straße S abac—Koceljeva heran. Das Komb. Korps, 
dem die 71.IBrig. angegliedert wurde, verfolgte auf der Straße Sabac— 
Ub und südlich davon. Ein vorauseilendes Verfolgungsdetachement stieß 
um 10h vorm. nordwestlich von Debrc auf abgesessene Kavallerie. Erst 
zu Mittag, als die Vorhut eingriff, wichen die Serben auf ihre Haupt¬ 
kraft zurück, mit der die Vortruppen der 29. ID. in Fühlung traten. 
Mit einer in Anbetracht der Umstände gewaltigen Marschleistung 
erreichte die serbische 2. Armee gegen Mittag des 12. November die ihr 
zugewiesene Stellung von Ub bis zur Blizonjski visovi. DieTimD.II war 
allerdings „bis zur Unbrauchbarkeit zerschlagen"; sie trat bald in den 
Verband der 3. Armee, weil sich Gen. Step ano vie durch die Leitung von 
fünf Einheiten zu sehr belastet fühlte. Die 3. Armee schloß bis Kamenica an. 
Die im Laufe des 12. November eingetroffenen Fliegermeldungen 
ließen in FZM. Potiorek die neue Hoffnung erwachen, den Feind bei Val- 
jevo in einer Lage fassen zu können, die ihn unter schwierigen Verhält¬ 
nissen zur Schlacht zwang. Schon bei Koceljeva stauten sich die serbischen 
Fuhrwerksmassen, Artillerie, Trains, flüchtende Landesbewohner, bei Ka¬ 
menica und Valjevo hatten sich unentwirrbar scheinende Knäuel gebildet. 
Allerdings wuchsen durch Ungunst der Wege und des Wetters auch bei 
den verfolgenden Truppen die Schwierigkeiten ins Unermeßliche. Die 
fahrende Artillerie blieb trotz Ochsenvorspann immer mehr zurück, der 
Troß versank im Morast. Alle Anstrengungen, die Straßen brauchbar zu 
machen, erwiesen sich als Sisyphusarbeit. 
Endlich, am 12. November, brach die Sonne durch. Die Freude war 
nur kurz; abends setzte wieder Regen ein, in der Nacht begann Schnee¬ 
treiben, das am 13. anhielt. Die S.Armee vermochte nur mit Vortruppen 
bis vor Draginje—Banjani—Dren zu gelangen. Die Hauptkolonnen blieben 
weit zurück, insbesondere beim VIII. Korps, das nach Fliegermeldungen 
die schon am Vorabend von den Serben geräumten Stellungen Gomile— 
Stolice noch besetzt wähnte und in entsprechender Gruppierung vorrückte, 
was das Fortkommen auf den elenden Wegen noch mehr erschwerte. Da 
die serbische Kavalleriedivision^ vielfach mit den Vortruppen plänkelnd, 
ostwärts wich, wurde auch die 29. ID. gegen Osten gewendet und über¬ 
dies die 104. LstlBrig. Save abwärts entsandt. Zu einem ernsteren Kampfe 
kam es nur bei Dren, wo eine der serbischen Kavalleriedivision beigegebene 
Abteilung des Obrenovac-Detachements überraschend durch Flankenfeuer 
zersprengt wurde.
	        
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