Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Angriff der Montenegriner gegen Avtovac 
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grundsätzlich vernachlässigenden Gegner hätte er auch zweifellos das 
Abziehen von Truppen aus dem Räume der Entscheidung erzielt. Seit 
19. Oktober donnerten seine schweren Geschütze vom Lovcen gegen die 
Werke von Cattaro, darunter neue mit 11km Tragweite, bis vom 25. an 
Mangel an Munition wieder zur Sparsamkeit zwang. Öst.-ung. Flieger übten 
von Cattaro her Vergeltung, indem sie wiederholt zur Störung der Zu¬ 
fuhr Bomben auf An ti vari abwarfen. Schweren Schaden richteten hier 
auch fünf öst.-ung. Torpedofahrzeuge an, die trotz der Nähe der franzö¬ 
sischen Flotte am 18.Oktober früh die Hafenanlagen wirksam beschossen. 
Auch die montenegrinische Herzegowinagruppe rüttelte der König 
aus ihrer Untätigkeit auf. Sie errichtete östlich von Trebinje bei Kosmac 
und auch östlich von Bileca Batterien. Die letztgenannten, mit Feld¬ 
geschütz armiert, konnten nicht viel Schaden anrichten, die erstangeführte 
wurde von der Besatzung Trebinjes durch einen Vorstoß am 26. Oktober 
vertrieben. Dies waren aber nur Demonstrationen, um die Aufmerksam¬ 
keit von dem gegen Avtovac gerichteten Hauptangriff abzulenken, den 
eine montenegrinische Division am 23. begann. Sie hatte es besonders auf 
die beherrschende Höhe (Kobila glava) an der Straße nach Bileca abge¬ 
sehen, die sie am 24. nachmittags eroberte. FZM. Potiorek befahl daher 
dem Gros der Besatzung von Kalinovik, nach Avtovac zu eilen. 
Am"25. wogte ein heftiger Kampf um Gat. Ein aus Bileca zu Hilfe 
kommendes Detachement mußte unter großen Verlusten bis in die Gegend 
von Plana weichen, wo es am 26. dem nachdrängenden Feind Halt gebot. 
Gat wurde an diesem Tage in achtstündigem, heißem Ringen behauptet, 
die ganze Stellung vor dem Ausgang der Dugasenke jedoch abends infolge 
eines Mißverständnisses geräumt. Zu dieser Zeit waren schon Verstärkun¬ 
gen eingelangt, so daß sechzehn k.u.k. Kompagnien und zehn Geschütze 
zur Verfügung standen. So bunt zusammengewürfelt diese Schar war, 
wagte sie am 27. doch den Gegenangriff und eroberte die gesamte Stellung 
zurück. Vorstöße an beiden Flügeln der Talsperre schüttelten am 29. 
die Montenegriner auf längere Zeit wieder vollständig ab. Mit beschei¬ 
denen Mitteln war auch hier die Gefahr gebannt worden. 
Mittlerweile hatte Obst. Wieden, verstärkt durch das Detachement 
Obstlt. Heider, am 26. die noch bei Gorazde lagernden Montenegriner 
durch Artilleriefeuer über die Drina gescheucht. Am gleichen Tagewaren 
Teile der Plevlje-Division zur Vereinigung mit dem Drina-Detachement 
gegen Foca abgezogen. Dahin wandte sich Obst. Wieden und säuberte bis 
zum 30. abends das ganze Westufer der oberen Drina und Foca von den 
Montenegrinern. 
I 2. Aufl. 42
	        
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