624 -Der Herbstfeldzug 1914 gegen Serbien und Montenegro
ten, es sei möglich, daß diese einen eventuellen Rückzug der Serben von
der Drina decken sollten.
Gen. Stepanovic hatte indessen jeden Rückzugsgedanken fallen lassen
und setzte am 19. früh das Gros der SumD.I von Stitar über den Süd¬
ostteil von Pricinovic gegen Drenovac—Sevarice zum Angriff an und die
TimD.I über den Nordwestteil von Pricinovic gegen Uzvece, um mög¬
lichst längs der Bitvasümpfe in den Rücken des Gegners zu gelangen.
Bevor noch die Bewegung des Komb. Korps in Fluß kam, wurde
das Korps in dem unübersichtlichen Gelände aus der Richtung Metkovic
angegriffen. Die 14. und die 57. IBrig. waren bald gezwungen, Front
nach Süden zu nehmen und kämpften schließlich den ganzen Tag am
Südwestrand von Pricinovic im Anschluß an die 58. IBrig. gegen die
SumD.I. Die Hauptkraft der TimD.I warf sich auf die schwache-
41. SchBrig., die infolge der Ablenkung der 14. und 57. IBrig. und durch
Sümpfe von der 104. LstlBrig. getrennt in arge Bedrängnis geriet. Teile
der Brigade fluteten nach Usvece zurück. Die Gefahr eines Durchbruches,
der den Serben den Weg in den Rücken des Komb. Korps öffnen konnte,
lag nahe. Doch dank dem entschlossenen Eingreifen des Brigadiers,
GM. Panesch, und der Mithilfe von zwei Bataillonen der 14. IBrig. ge¬
lang es, die Serben wieder nach Glusci zurückzudrängen1).
In der Nacht gruben sich die Serben, zwanzig Bataillone mit vierzig
Geschützen, vor der ganzen Front des Komb. Korps ein.2), und am 20.
standen sich die beiden Gegner tatenlos gegenüber.
Bei der 5. Armee waren inzwischen von der 21. SchD. die beiden
Vorstellungen der Serben in der Parasnica erobert worden. Die 9. ID.
hatte Serbisch-Raca erstürmt. Es war aber nicht zu verkennen, daß die
Hauptarbeit, die Überwindung der starken Stellung an der Dammstraße,
noch bevorstand, der man mangels schwerer Artillerie nur durch den
langwierigen Sappenangriff beikommen konnte.
Am 21. mußte die 9. ID. den wütenden Versuchen der MorD.I^
Serbisch-Raca zurückzuerobern, die Stirne bieten und Teile der 71. IBrig.
zur Unterstützung heranziehen. Beim Komb. Korps, das an diesem Tage
dem 5.Armeekmdo. unterstellt wurde, führte das Bestreben, den fest¬
gefahrenen Angriff durch flankierendes Eingreifen der 104. LstlBrig.
gegen Glusci wieder flott zu machen, nicht zum Ziele.
x) Obstlt. Johann Haas des 21. FJB. erwarb bei diesem Anlaß das Ritterkreuz des
Militär-Maria Theresien-Ordens.
2) Der Heimat Söhne im Weltkrieg. Der 42er, Juniheft 1924; Der 92er, Juliheft
1924 i Der 94er, Feberheft 1923.