Der Rückzug der Serben aus Syrmiein
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Die Ursachen des serbischen Rückzuges konnten freilich auch am
13. nicht (erkannt werden. Auf neue serbische Gegenangriffe gefaßt, rückte
FML. Krauss nur kurz, bis Ugrinovci—Simanovci—Popinci, vor. Die
104. LstlBrig. schloß bei Pecinci an. Als die Armeegruppe dann am 14.
den Vormarsch gegen die Save antrat, war der Feind bereits entwichen.
Nun kam für FML. Krauss die ursprüngliche Aufgabe, der Über¬
gang bei Jarak, wieder in Geltung. Um aber den Truppen ermüdende
Märsche zu ersparen, gedachte er die Save bei Kupinovo am 17. zu über¬
schreiten und in der wirksameren Richtung auf Valjevo vorzurücken.
FZM. Potiorek erwiderte: „Wenn der Übergang westlich Kupinovo mit
der anfänglichen Richtung Südwest erfolgt, ist nichts einzuwenden. Aber
der 17. September ist zu spät; jede Stunde früher wäre ein Gewinn, und
die Savemonitore könnten dabei sehr gut mitwirken1)." FML. Krauss
entschloß sich nun doch zum Übergang bei Jarak, wo er am 16. nach¬
mittags die Save überschritt. Die Sicherung an der unteren Save und an
der Donau blieb dem FML. Lütgendorf überantwortet, dem in Ost-
syrmien außer der Festungsbesatzung von Peterwardein acht Marsch-
und neun Landsturmbataillone und im Banat vier Marschbataillone und
die 107. LstlBrig. zur Verfügung standen. Letztgenannte hatte am
12. September eine bei Pancsova über die Donau gekommene Serben¬
gruppe verjagt.
Fortsetzung-der Schlacht an der D r i n a
(14. bis 16. September)
Gdl. Frank leitete am 14. September mit demXIII.und demVIII. Korps
den Übergang ein. An der Drina war ihm das Glück nicht hold. Die
Serben hatten von der Überschiffung der 36. ID. nächst Janja vorzeitig
Kenntnis erhalten und vernichteten sofort die erste Staffel. Dagegen ge¬
lang es der 21. SchD., bis Mittag acht Bataillone zu überschiffen, die
GM. Podhajsky etwa 3 km weit vorführte, so daß sich der Brückenschlag
ungestört vollziehen konnte. Ein Angriff von drei serbischen Bataillonen
wurde von den Schützen abgewiesen.
Bei der 42. HID. konnte bis zum Abend auch der Rest der Infanterie
auf das östliche Ufer gebracht werden. Ihre Lage war keineswegs rosig.
Die starken Befestigungen der Serben bei Sor sperrten ihr die Vorrückung,
die feindliche Artillerie wütete in ihren Stellungen und verhinderte den
Brückenschlag. Es ist begreiflich, daß die oberste Führung ihre Auf-
!) Tagebuch Potioreks.