Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

604 
Der Herbstfeldzug 1914 gegen Serbien und Montenegro 
ausgeschlossen; aber sie [die Serben] können und werden über das 
Grenzgebiet nicht hinauskönnen . . . 
Ließ sich Bulgarien durch den Mißerfolg amjadar nicht abschrecken 
am Herbstfeldzug teilzunehmen, so erwuchs eine große Erleichterung für 
die durch den FZM. Potiorek zu lösenden Aufgaben. Er bat am 28. abends 
sowohl das AOK. als auch die kaiserliche Militärkanzlei darüber um 
Auskunft. Dem AOK., das der Loslösung des BOK. aus seinem Befehls¬ 
bereich widerstrebte, kam diese Anfrage sehr gelegen und es antwortete, daß 
auf Bulgarien derzeit nicht zu rechnen sei, wohl aber der serbische Ge¬ 
sandte in Athen die baldige Offensive der Serben gegen die Monarchie ange¬ 
kündigt habe. Es war also „nichts in Aussicht zu nehmen, was zu neuem 
Echec führen könnte, nichts zu unternehmen vor Einholung der Genehmi¬ 
gung des AOK.". FZM. Potiorek gab die seine Selbständigkeit einschrän¬ 
kende Weisung der Militärkanzlei bekannt. Als diese wider sein Erwarten 
nicht eingriff, bat er schließlich am 1. September das AOK. um Zustim¬ 
mung zu seiner am 3. oder 4. in Aussicht genommenen Offensive gegen 
die serbische Hauptkraft, die sich anscheinend zum Vorstoß über die 
untere Drina oder über die Save unterhalb der Drinamündung anschickte. 
Das AOK. kam dadurch in eine Zwangslage. Unablässig drängte der 
Minister des Äußern wegen der noch immer zögernden Türkei und vor 
allem wegen Bulgarien zum baldigen Wettmachen der Schlappe. Ander¬ 
seits drohte ein neuerlicher Mißerfolg alle Hoffnungen auf Bundeshilfe 
im Südosten zu verschütten. Man riet deshalb dem FZM. Potiorek, den 
günstigen Augenblick des feindlichen Flußüberganges zum Angriff aus¬ 
zunützen. Auf eine Verstärkung sei nicht zu rechnen, doch auch eine 
Verminderung der Streitkraft nicht zu fürchten; vor allem aber habe der 
Feldzeugmeister „jeden Echec" zu vermeiden. 
Das späte Eintreffen der Ergänzungen der 21. SchD. zwang zuletzt 
ohnedies, die Offensive noch aufzuschieben. Um die Nordflanke des Feindes 
kräftiger anfassen zu können, wurde diese Division am 2. September auf 
das linke Ufer der Save verschoben. Eingedenk der Warnung des AOK. 
und auch aus eigenem Drange beschloß FZM. Potiorek, alles „zusammen¬ 
zukratzen", um dem Feind an entscheidender Stelle möglichst stark ent¬ 
gegenzutreten. FML. Bogat hatte ^n der oberen Drina nur die 8. GbBrig. 
zurückzulassen, mit dem Gros der 1. ID. aber gegen Vlasenica zu mar¬ 
schieren, wohin auch GM. Snjaric mit je drei Bataillonen und einer Ge- 
birgsbatterie der 3. und der 14. GbBrig. gerufen wurde. Ohne Einrechnung 
dieser erst zwischen dem 7. und 11. September verfügbaren Reserven 
standen in der 5. und der 6. Armee und in der Gruppe FML. Lütgendorf
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.