Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Herbstfeldzug 1914 gegen Rußland 
Das unübersichtliche Gelände und starker Nebel erschwerten dem FML. 
Králicek die Übersicht im Gefechte. Er befahl den Gegenangriff; es 
waren aber nur mehr 600 Feuergewehre der Korpsreserve, die eingesetzt 
werden konnten. Das Eingreifen der 6. ID. wurde sehnlichst erwartet. 
Diese Division entfaltete sich bei Bélavésze zum Angriff in westlicher 
Richtung. Sie wurde um Mittag durch das Auftreten russischer Kräfte 
von Norden her bedroht und mußte sich gegen diesen neuen Feind 
wenden. Als überdies der Anmarsch einer feindlichen Kolonne im Ondava- 
tal auf Sztropkó gegen den rechten Flügel des III. Korps gemeldet wurde 
und der Angriff der völlig erschöpften, nur mehr 4800 Gewehre zählenden 
6. ID. nicht mehr durchdringen konnte, beschloß Gdl. Colerus noch am 
Nachmittag den Rückzug. 
Die vom FML. Lischka geführte 26. SchD. hatte sich unterdessen 
an die Höhen südlich von Bartfeld geklammert, nachdem ihr Versuch, 
diesen Ort zurückzuerobern, gescheitert war. Als sich jedoch die Hoffnung 
auf ein Eingreifen der 6. ID. nicht erfüllte, brach auch das IX. Korps 
das Gefecht ab. In der Nacht und im Verlaufe des 2. Dezember gingen 
das Korps Králicek und die 6. ID. auf den Osthang des wilden Csergö- 
gebirges, nach Mag.-raszlavicza und Mag.-Kaproncza zurück, während 
die 22. SchD. und die 28. ID. im Räume östlich davon zur Absperrung des 
Tapoly- und des Ondavatales eine neue Stellung bezogen. 
Unter dem beklemmenden Eindruck des Verlustes von Bartfeld be¬ 
schäftigte sich das 3. Armeekmdo. abermals mit dem Gedanken, die Armee 
in ein verschanztes Lager nach Eper jes und selbst in den Brückenkopf von 
Budapest zurückzunehmen, um den überangestrengten und aller Unbill 
preisgegebenen Truppen endlich Ruhe zu gewähren, die Munition zu er¬ 
gänzen und Ersatz heranzuziehen. Nun war aber FML. Szurmay mit 
der 56. ID. auf dem rechten Armeeflügel unter leichtem Geplänkel am 
1. Dezember nach Telepócz und mit der 8. KD. nach Zemplénoroszi ge¬ 
langt. Die Gruppe Krautwald, die dem Feinde mit ihren Vortruppen auf 
Virava folgte, fand nirgends mehr ernstlichen Widerstand. Auch das 
VII. Korps, das von der Ondava wieder in nordöstlicher Richtung vor¬ 
rückte (S. 591), erreichte am 1. Dezember kampflos Oroszvágás und Vari- 
háza. Nachrichten der Kundschafter und Aufklärer berichteten, daß die 
Russen über Mezölaborcz und Alsóalmád ins Gebirge abgezogen seien. 
Es zeigte sich also, daß Brussilows linker Flügel bis auf den Karpathen¬ 
kamm zurückging. Weiter westlich aber blieben die Verhältnisse noch un¬ 
geklärt. Dem III. Korps rückten anscheinend die russische 3.SchBrig. 
und Teile des feindlichen XII. Korps über Sztropkó, Felsövizköz und
	        
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