Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Herbstfeldzug 1914 gegen Rußland 
flügel stehenden IX. Korps, das durch die übermäßigen Anstrengungen 
schon beim Vorstoß über Krempna schwer gelitten hatte, bildete beim 
3. Armeekmdo. einen Gegenstand ernster Sorge. Schon begannen sich über 
Gladyszow russische Umfassungsbewegungen abzuzeichnen. Gab nun das 
IX. Korps den Russen die wichtigen Einbruchswege über Zboró und Bart¬ 
feld preis, dann konnte der ganze linke Armeeflügel aufgerollt und zum 
Rückzug auf Eperjes genötigt werden. 
Indes versuchte Boroevic, wenn er auch bereits an einen so weit¬ 
reichenden Rückzug dachte, dennoch in Anbetracht der gerade in diesen 
schicksalsschwerenTagen aus Serbien eintreffenden günstigen Nachrichten, 
die Truppen zum äußersten Ausharren in den Karpathen anzuspornen. 
In seiner Weisung vom 28. vormittags befahl er dem Gdl. Colerus, in den 
von ihm vorgeschlagenen Linien auf den Höhen zwischen der Laborcza und 
Ondava auszuhalten, da der Feind offenbar außer den bereits festgestell¬ 
ten Heereskörpern — XII., VIII. und XXIV. Korps — keine Verstärkungen 
herangezogen hatte und den Schwerpunkt des Angriffes gegen Krakau 
verlegte. Man dürfe daher nur im äußersten Notfall und vor einem über¬ 
legenen Drucke schrittweise zurückgehen, wobei das IX. Korps die Rich¬ 
tung auf Eperjes, das III. und das VII. Korps, dem Tale der Ondava und 
desTapoly folgend, jene auf Töketerebes zu nehmen hätten. 
So zogen am 28. November die stark erschöpften Truppen des VII. 
und des III. Korps, nachdem sie sich am Morgen unter lebhaften Nachhut¬ 
kämpfen vom Feinde abgelöst hatten, in ihre neuen Widerstandslinien 
zwischen Variháza, Peszternye und Alsóhimes ab. Am Nachmittag drängte 
der Russe nicht mehr nach und folgte nur zögernd mit schwächeren Kräften. 
Beim IX. Korps dagegen, das auf den Grenzhöhen nördlich von Alsó- 
pagony halten sollte, machte sich der russische Druck an diesem Tage 
stark fühlbar. 
Der russische Vorstoß auf Bartfeld 
(28. November bis 2. Dezember) 
Am 27. November erließ Gen. Iwanow an Brussilow den Befehl, den 
Angriff über die Karpathen zu^ unterbrechen und gemäß den bereits am 
20. gegebenen Weisungen zur Bildung einer beweglichen Reserve im 
Räume von Neusandez zu schreiten. Brussilow zog nun das XXIV. Korps 
gegen Komancza und Cisna zurück. Nachdem der Gegner aus der Dukla- 
senke vertrieben war, setzte er das VIII. Korps über 2migrod nach Grybów 
in Marsch. Diese Umstellung der Kräfte sollte jedoch dem Gegner ver-
	        
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