Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Boroevic läßt den Plan eines Nordoststoßes fallen 
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Zur Zeit, da diese Mitteilung bei der Heeresleitung einlangte» zeigte 
sich immer klarer, daß nur die 8. Armee der Russen in die Karpathen 
vordrang, während sich die Masse der 3. gegen die mittlere Wisloka» 
also nach Westen, konzentrierte. Daß die Streitkräfte des GdL Boroevic 
nicht stark genug waren, den Vormarsch dieser beiden russischen Armeen 
sowohl in den Karpathen als auch gegen Westgalizien aufzuhalten, darüber 
gab sich Gdl. Conrad keiner Täuschung hin. Er trug diesen Verhältnissen 
Rechnung, indem er dem Gdl. Boroevic nur mehr die Bekämpfung der 
russischen 8. Armee als Ziel gab (S. 537) und das Unternehmen des 
XI. Korps am unteren Dunajec als eine von der Karpathenfront getrennte 
selbständige Aufgabe erklärte1). 
Mit einem Ausweichen der 3. Armee bis Eperjes, wie es anscheinend 
schon die Absicht des Gdl. Boroevic war, konnte sich aber Conrad durch¬ 
aus nicht einverstanden erklären. Wenn Boroevic mit dem linken. Armee¬ 
flügel unter Sicherung gegen Norden überraschend nach Nordosten vor¬ 
stieß, bevor die noch im Zuge befindliche Versammlung der rassischen 
3. Armee beendet war, so schien die Möglichkeit einer sehr wirksamen 
Einwirkung gegen die Flanke und in den Rücken, des VIII. und des. 
XXIV. Russenkorps gegeben zu sein. Die über den Tylicz,satte! und, im. 
Popradtale führenden Verbindungen sollten dabei durch die 5. HKD., der 
Raum um Neusandez durch die 4. KD. geschützt werden. 
In diesem Sinne wies die Heeresleitung am 17. abends die 3„Armee 
an. Boroevic befahl hierauf dem Gdl. Coleras, das III. und das IX., Korps 
zu dem nunmehr für den 19. geplanten Unternehmen bereitzustellen... 
Da machte aber in der Nacht zum 18. Gdl. Coleros ernste Bedenken 
geltend. Er wies darauf hin, daß man den geplanten Schlag in östlicher 
Richtung nicht unbesorgt um Flanke und Rücken führen, könne,, da 
stärkere feindliche Kräfte auf Zmigrod und Dukla vorgerückt seien., 
Gdl. Boroevic verfügte hierauf die abermalige Verschiebung des Angriffe 
bis zur weiteren Klärung der Lage. Das AOK. in. Teschen erklärte sich 
mit diesen abändernden Entschlüssen einverstanden, sprach jedoch die 
Erwartung aus, daß durch zähen Widerstand und aktives Handeln, dem. 
Feinde ein Vorgehen über die Karpathen verwehrt werde. 
Am 18. November ergab die weitere Aufklärung, daß bei Rymanów 
und nördlich davon viel Feind stand. Die auf den Höhen südlich von 
Zmigrod vorgeschobenen Sicherungen des IX. Korps wurden am Nach¬ 
mittag von russischer Kavallerie angegriffen und gingen, nachdem sie eine 
heranrückende feindliche Infanteriekolonne zur Entwicklung gezwungen 
i) C o n r a d, V, 520 f.
	        
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