Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Herbstfeldzug 1914 gegen Rußland 
Aufgabe, die Einbruchswege über Neusandez zu decken, enthoben werden". 
Ein Vorstoß des III. und des IX. Korps, „in welcher Richtung immer, 
würde gegenwärtig die Preisgabe der Duklasenke bedingen und damit die 
Karpathenverteidigung unmöglich machen. Vor Klärung der feindlichen 
Situation sei ein solcher Vorstoß nicht geplant". Die Heeresleitung erklärte 
hierauf, daß die 3. Armee für denFall der Verwendung der Gruppe Ljubicic 
gegen das russische XXI. Korps von der Deckung der Einbruchswege über 
Neusandez enthoben werde und ordnete am 16. November nachmittags 
die Bereitstellung des XI. Korps für den Angriff über Rajbrot an (S. 537). 
Inzwischen hatte Gdl. Boroevic angesichts der ernsten Vorgänge auf 
seinem rechten Armeeflügel doch wieder den Gedanken gefaßt, das IX. 
und das III. Korps sowie die nach Bartfeld herübergezogene S.HKD. unter 
der einheitlichen Führung des Gdl. Coleras zum Stoß auf Bukowsko und 
Komancza anzusetzen. Es lagen keine Anzeichen dafür vor, daß die im 
Räume nördlich von Jaslo—Krosno vermuteten Hauptkräfte der russischen 
3. Armee (XI., IX., X. Korps) nach Süden abzuschwenken gedachten. Hin¬ 
gegen hatte die Aufklärung ein Vorschieben der feindlichen Verschleierung 
über die Wisloka nach Westen festgestellt. In solcher Lage befahl Boroevic 
dem Gdl.Colerus am 16. vormittags, den Vorstoß des III. und des IX. Korps 
in der oben angegebenen Richtung für den 18. November vorzubereiten. 
Am 17. morgens ließ jedoch ein Funkspruch der Festung Przemysl ver¬ 
muten, daß das russische X. Korps in den Raum von Strzyzów—Doma- 
radz marschierte, während die 13. ID. des VII. Korps1) und das XII. im 
Bereiche der 8. Armee bei Rymanów und Zarszyn eingelangt waren. In 
dem Auftreten so starker Kräfte vor seinem linken Armeeflügel erblickte 
Boroevic eine ernste Gefahr für den geplanten Vorstoß auf Komancza— 
Bukowsko. Er beschloß daher die Durchführung des Unternehmens auf¬ 
zuschieben und noch weitere Nachrichten abzuwarten. Um jedoch bis dahin 
ein weiteres Halten des Beskidpasses zu gewährleisten, sollte die ganze 
28. ID. dem VII. Korps zur Fortsetzung des Gegenangriffes zur Ver¬ 
fügung gestellt werden. 
Dieser Umschwung in den Absichten wurde nach Teschen gemeldet, 
und dabei zum Ausdrucke gebracht, daß die 3. Armee dem feindlichen 
Drucke nach Südwesten bis in de|i Abschnitt Eperjes—Varanno—Gálszécs 
ausweichen würde, wenn der Karpathenkamm auf die Dauer micht gehalten 
werden könnte; dabei müßte jede Gelegenheit ergriffen werden, dem 
Feinde durch eine offensive Aktion Abbruch zu tun. 
!) Die zweite Division des russischen VII. Korps, die 34., stand am Uzsokpaß bei 
der Gruppe des Gen. Eck.
	        
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