Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Herbstfeldzug 1.914 gegen Rußland 
und von Teilen der 35. ID. vor dem nach Klekoty zurückgebogenen Nord¬ 
flügel der russischen 1. GrenD. liegen. Nördlich der Warta war die 31. ID. 
bei Jedlno in den Kampf mit feindlichen Kräften in verschanzten Stellun¬ 
gen getreten. Das Kavalleriekorps Hauer hatte die Gegend zwei Weg¬ 
stunden nordwestlich von Noworadomsk erreicht. Einen Tagesmarsch 
noch weiter nordwestlich war das Korps Breslau im Vorgehen auf Szczer- 
cow und Widawa. 
Für den 20. November beabsichtigte GdK. Böhm-Ermolli, der am 
18. seinen Standort von Oppeln nach Rosenberg verlegt hatte, die nun 
vollständig eingelangte 35. ID. über Klekoty zur Umfassung der süd¬ 
lich der Warta stehenden russischen 1. GrenD. einzusetzen. Die noch an¬ 
rollende 32. ID. wollte er mit Rücksicht darauf, daß der Russe inzwischen 
bei Noworadomsk eine Grenadierdivision und starke Kavallerie als 
Flankenschutz vereinigt zu haben schien, nördlich der Warta erst vor¬ 
führen, bis sie vollständig versammelt war. 
Allein die Lage forderte jetzt ein rücksichtsloses Vorgehen der k.u.k. 
2. Armee. Die deutsche 9. Armee war vor Lod± auf neuen Widerstand eines 
überlegenen Feindes gestoßen (S. 528). Gegen ihren Südflügel waren zwei 
Korps der russischen 5. Armee im Anrücken. Auch zogen die Russen 
aus der Front ihrer 4. Armee Kräfte heraus, um sie vielleicht gegen die 
deutsche 9. Armee zu verwenden. In Sorge um seinen Südflügel versuchte 
GO. Hindenburg am 19. nachmittags durch Hptm. Fleischmann bei der 
öst.-ung. Heeresleitung zu erwirken, daß die k. u. k. 2. Armee „besser 
vorwärts" komme. Von deren Einschwenken hänge „die größte Entschei¬ 
dung des Feldzuges" ab1). Gdl. Conrad stimmte dieser Anschauung zu 
und befahl der 2. Armee, ohne Rücksicht auf die Versammlung ihrer 
Kräfte die Offensive fortzusetzen. 
Ebenso dringend war jetzt auch eine rasche Entscheidung bei Krakau 
geworden. Der russische Vormarsch südlich der Weichsel war, wenn 
auich langsam, weitergegangen, und der Tag, an dem die Front in West- 
galizien verstärkt werden mußte, kam näher. Erneut erging daher am 
19. November abends aus Teschen die eindringliche Aufforderung an die 
Armeekommandanten, endlich den vollen Sieg zu erzwingen. Die Lage 
sei reif dazu, und, wenn der Feind geworfen sei, habe sofort die Ver¬ 
folgung mit dem letzten Mann und mit der äußersten Anspannung der 
letzten Kraft einzusetzen. 
Kämpfend drang das XVII. Korps am 20. November an die Stellung 
des russischen XXV. Korps vor Nowe Brzesko heran. Links davon rang 
1) Reichsarchiv, VI, 190.
	        
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