Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Bereitstellung im Weichsellande 451 
Plangemäß zogen in der Nacht zum 20. Oktober das k. u. k. I. Korps 
und die deutschen Truppen aus den Stellungen beiderseits von Iwangor od 
und bei Kozienice westwärts ab, um die Front für den Nordstoß Dankls 
freizumachen. Am Abend des 21. stand die aus sieben Divisionen be¬ 
stehende 1. Armee in einem weiten, gegen Nordosten geöffneten Bogen, 
der von der Il¿ankamündung bis östlich Radom reichte, sprungbereit, 
um die aus den Weichselbrückenköpfen Kozienice und Iwangorod nach¬ 
quellenden russischen Kolonnen anzufallen. Vom GRKorps hatte um diese 
Zeit nur die 3.GID. das linke Radomkaufer bei Glowaczew erreicht, 
während die 1. GRD. in der Gegend von Radom nächtigte1). 
Die Masse der deutschen 9. Armee vor Warschau war inzwischen in 
die Front südlich Lowicz, Rawa und Nw. Miasto ausgewichen. Bei Warka 
schützte die dem deutschen XX.Korps unterstellte k.u.k. 3.KD. den rechten 
Flügel. Auf dem äußersten linken Flügel deckten das aus der k.u.k. 7. und 
der deutschen 8. KD. gebildete Kavalleriekorps FML. Edi. v. Korda und 
deutscher Landsturm den breiten Raum zwischen Lowicz und der Weichsel. 
So hatten die Verbündeten am 21. Oktober abends ihre Streiter zu 
neuem Kampfe bereitgestellt. Hindenburg wollte zunächst den aus War¬ 
schau erwarteten russischen Ansturm auffangen, während die k. u. k. 
I. Armee vor Iwangorod durch einen Flankenstoß den Feind über die 
Weichsel zurückwerfen sollte. Das dem GdK. Dankl aufgetragene Manöver 
entbehrte nicht des Wagnisses. Mußte man auf der einen Seite hoffen, 
daß der Russe wirklich aus Iwangorod hervorbrach, so war es auf der 
anderen Seite Vorbedingung des Erfolges, daß es ihm nicht glückte, eine 
allzu große Macht an Streitern zu entwickeln. Erfüllten sich diese Er¬ 
wartungen, dann konnte die Kühnheit des Planes freilich durch einen 
großen Erfolg gelohnt werden. 
Großfürst Nikolai Nikola je witsch hatte den allgemeinen Angriff 
der aus der 2., 5., 4. und 9. Armee bestehenden „Dampfwalze" auf 
den 18. Oktober festgesetzt. Da aber der Bahntransport der 5. Armee 
aus dem Raum um Lublin an die Weichsel oberhalb von Warschau Unter 
zahlreichen Verzögerungen vor sich ging, mußte das Vorbrechen der 
„Dampfwalze''immerwieder aufgeschoben werden.Inzwischen hatte aller¬ 
dings der linke Flügel der 2. Armee vor Warschau in südlicher Richtung 
ausgegriffen, um den zuerst einlangenden Teilen der 5. Armee bei Gora 
Kalwarja den Weg über die Weichsel zu öffnen. Unterhalb von Iwan¬ 
gorod bemühte sich auch die 4. Armee nach den Rückschlägen des 10. und 
II. Oktober (S. 411) in erbittertem Ringen den bei Kozienice auf dem linken 
*) Reichsarchiv, V, 474 f. 
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