Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Die Kriegserklärungen 
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Der Kommandant der nunmehr vollständig mobilisierten Flotte, 
Admiral Haus, wurde am 1. August vom Armeeoberkommandanten mit 
der „selbständigen Durchführung der Operationen zur See im Sinne des 
von den Souveränen der Dreibundmächte genehmigten Marineüberein¬ 
kommens" beauftragt. Da die weitere Haltung Italiens an diesem Tage 
noch nicht klar war, wurde beigefügt, daß die Flotte, falls das apenni¬ 
nische Königreich seinen Bündnispflichten nicht nachkommen sollte, 
sich nur auf „die Verteidigung der Adria" zu beschränken habe. Das 
schon bei der teilweisen Mobilisierung angeordnete Zusammenwirken 
der im Golf von Cattaro befindlichen Seestreitkräfte mit den Truppen 
der 6. Armee blieb aufrecht. Am 2. August wurden die Befugnisse der 
Flotte durch die Ermächtigung zur Unterbindung der Zufuhr von Kriegs¬ 
material nach Serbien und zu den sonstigen Feinden (Montenegro war 
damals noch neutral) noch erweitert. 
Durch diese Beschlüsse war auf der Seite Österreich-Ungarns der 
Auftakt zum großen Waffengange vorgezeichnet. Schon in den nächsten 
Tagen ging der Vorhang vor der von Kriegslärm erfüllten Weltbühne 
ganz empor. Am 1. August erklärte Deutschland an Rußland, am 3. 
an Frankreich, am 4. an Belgien den Krieg. Der Einmarsch des deutschen 
-Heeres in Belgien rief England auf den Plan, das am 4. August abends 
mit Deutschland brach. Am 5. erklärte Montenegro an die Donaumonar¬ 
chie und diese an Rußland den Krieg. Am 6. folgte die Kriegserklärung 
Serbiens an das Deutsche Reich, am 8. die Deutschlands an Montenegro, 
am 12. die Frankreichs und Englands an Österreich-Ungarn. Am 
23. August brach Japan die Beziehungen zu Deutschland ab. Am 27. 
schloß Österreich-Ungarns Kriegserklärung an Belgien vorläufig den 
Reigen. Das System der Bündnisse und Ententen hatte sich im Lager der 
Feinde Deutschlands und Österreich-Ungarns voll ausgewirkt. Dagegen 
wurde den Mittelmächten in den ersten Augusttagen die Hoffnung, daß 
sich die Vertragsgenossen Italien und Rumänien doch noch anschließen 
könnten, für die nächste Zeit vollends geraubt. Ebenso wollte Bulgarien 
bei allem Haß gegen Serbien noch abwarten, nach welcher Seite hin sich 
die Waagschale des Erfolges in den ersten Schlachten senken werde. Nur 
die Türkei neigte von Anbeginn zu den Mittelmächten, mit denen sie 
-schon in den ersten Augusttagen Militärkonventionen abschloß. Aber 
auch sie sollte noch drei Monate verstreichen lassen, ehe sie tätig in den 
Kampf eingriff. 
die Verzögerung des feindlichen Vormarsches von den Grenzpässen an bis zur Maros, 
hinter der die von den anderen Fronten herangeführten Truppen aufmarschieren sollten.
	        
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