Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Conrads Entschluß zur Fortsetzung der Offensive 
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Unternehmens auf den Morgen des 12. zu verschieben. Es hatten nunmehr 
das V. und das X.Korps gleichzeitig den Übergang abwärts vonNisko zu 
vollziehen. Der Hauptstoß sollte unter der Leitung des FZM. Puhallo im 
Abschnitt des V. Korps erfolgen. Ein Überschreiten der Weichsel durch 
das I. und das vom 11. Oktober an der 1. Armee unterstellte deutsche 
XI. Korps hatte, wie erwähnt, erst dann zu erfolgen, bis sich das V. ver¬ 
läßlich östlich des San festgesetzt hatte. Nach dem Übergang sollten 
alle am Ostufer angelangten Truppen nach Norden angreifen. 
Die erste Phase der Schlacht bei Przemysl und Chyrów 
(10. bis 23. Oktober 1914) 
Die Kämpfe vom 10. bis 12. Oktober 
Hiezu Beilage 17 sowie Skizzen 18 und 22 
Mit dem Entwischen der Russen westlich von Przemysl war die letzte 
der Erfolgsmöglichkeiten, mit denen Conrad in Neusandez gerechnet hatte, 
geschwunden. Der Feind hatte sich der Falle, die ihm die öst.-ung. Heeres¬ 
leitung zu legen gedachte, durch einen rechtzeitigen Rückzug entzogen. 
Von dem Flankenstoß, den die 2. Armee durchzuführen hatte, war nur 
die Operation Tersztyánszkys gegen Stary Sambor übrig geblieben. Auch 
die Erwartung, daß Dankl oder Hindenburg zum Einschwenken von Norden 
kommen könnten, hatte sich nicht erfüllt. Dankl stand frontal gewaltigen 
Flußhindernissen gegenüber. Die Besorgnisse, die Ludendorff im Hinblick 
auf die deutsche 9. Armee schon in Neusandez ausgesprochen hatte, er¬ 
wiesen sich als berechtigt. Eben im Begriffe, Iwangorod anzugreifen, 
hatte Hindenburg schon am 9. erhebliche Kräfte aus seiner linken Flanke 
über die untere Pilica gegen Warschau ansetzen müssen, um die Gefahr 
der Überflügelung nach Möglichkeit durch ein Gegenmanöver zu bannen. 
Diesem Soll stand freilich ein großes Haben gegenüber: der allge¬ 
meine Rückzug der Russen in Galizien und der Entsatz der Sanfeste1. 
Wenn nicht alles täuschte, so war doch wenigstens auf österreichischem 
Boden die Entschlußfreiheit von den Russen auf ihre Gegner überge¬ 
gangen. Mit diesem bedeutsamen Ergebnis hatte Gdl. Conrad, wie das am 
7. Oktober mit Obst. Metzger geführte Gespräch bewies (S. 384), schon 
seit einigen Tagen gerechnet, und er hielt nun, nach dem Einmarsch der 
3. Armee im befreiten Przemysl, den Augenblick für gekommen, aus dieser 
Tatsache seine Schlußfolgerungen zu ziehen.
	        
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