Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Befehle Iwanows für den Entscheidungskampf 
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der beiden Armeeführer sogar zu besorgen, daß der Gegner die Ober¬ 
hand gewann. Nur von Nordwest her konnten Angriffskraft und Wider¬ 
stand des Gegners gebrochen werden, wobei der gegen die Lücke von 
Tomaszów vordringenden 5. Armee Plehwes naturgemäß die Hauptrolle 
zufallen mußte. Den Rückenstoß dieser Armee möglichst wirksam zu ge¬ 
stalten, war denn auch in den letzten Tagen das Hauptstreben Iwanows. 
Daher dessen stete Sorge, die beiden rechten Flügelkorps Plehwes, das XXV. 
und das XIX., könnten zu stark in die Brandung des Kampfes südlich 
von Lublin hineingerissen werden, die unablässig wiederholte Mahnung, 
der späteren Verwendung gegen Süden und Südost eingedenk zu sein, 
und das Aufatmen Iwanows, als endlich vom 9. September an die Ab¬ 
rechnung mit der Armee Dankls den dieser ohnehin weit überlegenen Korps 
Letschitzkis und Ewerts überlassen werden konnte. 
Demgemäß erließ Iwanow in den nächsten 36 Stunden eine Reihe 
von Weisungen, aus denen sich seine weiteren Absichten klar abzeichneten. 
Zur Verfolgung der Armee Dankls wurden lediglich die 9. und 4. in Aus¬ 
sicht genommen, von denen jene zunächst den unteren San oder den Lçg- 
abschnitt, diese die Sanstrecke Rozwadów—Krzeszów oder mindestens 
die Höhen südlich des Tanew zu gewinnen hatte1). Die am westlichen 
Weichselufer angesetzte Reiterei hatte zu trachten, bei Sandomierz das 
rechte Ufer zu gewinnen und im Rücken des Gegners Unordnung hervor¬ 
zurufen. Teile der 9. Armee waren gegebenenfalls bei Zawichost auf das 
linke Ufer zu setzen. Von der S.Armee hatten die beiden westlichen 
* 
Korps, solange GdK. Dankl noch nördlich der Tanewniederung stand, 
die Armee Ewerts wohl noch durch tatkräftiges Zugreifen gegen die Linie 
Janów—Bilgoraj zu unterstützen. Nachher sollten sie in südöstlicher Rich¬ 
tung über Tereszpol gegen Cieszanów—Narol abschwenken, welchen Raum 
auch das Reiterkorps Dragomirow möglichst rasch zu gewinnen hatte. 
Die beiden östlichen Flügelkorps hatten fürs erste in engstem Anschluß 
an das XXI. Korps der 3. Armee gegen den Rücken von Rawa Ruska zu 
wirken. In weiterer Folge gedachte Iwanow, die 5. Armee an die Linie 
Cieszanów—Niemirow vorzusenden. Gegenüber der solcherart dem Gen. 
Plehwe zugedachten entscheidenden Rolle fiel den beiden östlichen Armeen 
nur mehr die Aufgabe zu, sich zu behaupten und möglichst viele Kräfte 
des Gegners zu fesseln. Gelang es durch dieses Manöver das öst.-ung. 
Nordheer zu werfen, dann wollte der methodische Oberbefehlshaber der 
!) La grande guerre, 262 ff. — Zichowitsch, 201 f. — Die Bezeichnung der 
Örtlichkeiten selbst schwankt in den einzelnen Befehlen, der Grundgedanke der Ope¬ 
rationen bleibt aber der gleiche.
	        
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