Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Sommerfeldzug 1914 gegen Rußland 
entscheidende Wendung auf der blutigen Walstatt südlich von Lublin 
heben. Brussilow gegenüber äußerte er sich: „Ihre Armee wird sich mit 
Ruhm bedecken, wenn sie sich in den errungenen Stellungen behauptet. Die 
Früchte dieses Heldentums werden der ganzen Front zugute kommen/' 
Der hoffnungsvolle Ton, auf den diese Mitteilung gestimmt war, leitete 
sich offenkundig auf die guten Nachrichten zurück, die von den drei 
westlichen Armeen Letschitzki, Ewert und Plehwe nach mehreren Tagen 
des Hangens und Bangens eingelangt waren. Die Russen hofften nun dochr 
daß das Gebäude des gegnerischen Widerstandes von Nordwesten her 
zum Einsturz gebracht werden könnte. 
Das Zurückweichen der 1. Armee südlich von Lublin 
(7. bis 9. September) 
H i e z u Skizze 15 
Der Morgen des 7. September hatte den linken Flügel der k. u. k. 
1. Armee noch unverändert zwischen Bychawa und der Weichsel stehen 
gesehen. Vom rechten Flügel war das V. Korps südöstlich von Bychawa 
gegen die Quelle des Porbaches zurückgebogen, das X. Korps hinter diesem 
Bache aufgestellt. Die russische 4. Armee stürzte sich auf den vorspringen¬ 
den Bogen des V. Korps. Während es westlich und südlich von Bychawa 
gelang, die russischen Einbrüche abzuriegeln, kam es bei der tschechischen 
36. LstlBrig., deren Mannschaft mit drakonischen Mitteln in die Front 
zurückgetrieben werden mußte, zu einer nicht unbedenklichen Krise, die 
jedoch durch die an Stelle dieser Brigade und des Südflügels der37.HID. 
eingesetzte preußische 4. LD. überwunden wurde. In frischem Zugreifen 
brachen die braven Schlesier nachmittags in die Stellungen der russischen 
Grenadiere und der 82. RD. ein und führten 1000 Gefangene zurück1). 
Mit dem Einsatz der 4. LD. zwischen dem V. und X. Korps wollte 
GdK. Dankl gleichzeitig die Vorbereitungen für einen Angriff einleiten, 
den das Korps Woyrsch gemeinsam mit dem rechten Armeeflügel am 
9. September in nordöstlicher und östlicher Richtung aufnehmen sollte. 
Diesem Angriff war die Aufgabe zugedacht, russische Kräfteverschie¬ 
bungen gegen die Lücke zwischen der 1. und 4. Armee zu verhindern 
und dem noch im Westmarsche gewähnten Erzherzog Joseph Ferdinand 
den Anschluß über Zamosc zu erleichtern. Als jedoch am 7. spät abends 
in Krasnik bekannt wurde, daß mit dem Einlangen des Erzherzogs 
*) R e i c h s a r c h i v, II, 333.
	        
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