Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Rüstung ¿um großen Waffengang 
archie — 20 Infanterie- und 3 Kavalleriedivisionen, sowie eine Anzahl 
von Landsturm- und Marschverbänden, also mehr als ein Drittel des 
Gesamtheeres zum Kampfe bestimmt war. Griff auch Rußland ein, 
dann waren der Südfront nur 8 Infanteriedivisionen mit Nebenforma¬ 
tionen zugedacht, während die Nordfront mit 40y2 Infanterie- und 
11 Kavalleriedivxsionen an den Feind rücken sollte. 
Einen schwierigen Fall bildete in diesen Kombinationen die für nicht 
unwahrscheinlich erachtete Möglichkeit, daß sich Rußland bei einem Zu¬ 
sammenstoß zwischen Österreich-Ungarn und Serbien anfangs unklar 
verhielt, sich aber noch während der Mobilisierung offen gegen das Habs¬ 
burgerreich stellte. Dabei konnte es geschehen, daß die dritte der ge¬ 
nannten Heeresmassen schon nach Südosten rollte und von dort nach 
Norden umgelenkt werden mußte. War diese „B-Staffel" einmal an der 
Save in den Kampf getreten, dann war es sicherlich nicht mehr leicht, 
sie vor der Erzielung eines eindrucksvollen Erfolges gegen Serbien wieder 
aus der Schlachtfront herauszulösen. Bei einer solchen Einwirkung hätte 
sich die Kriegführung im Norden geraume Zeit mit den Kräften der „A- 
Staffel" allein behelfen müssen. Gdl. Conrad trug sich dennoch mit dem 
Plane, auch in diesem Falle die Offensive zu ergreifen, wenn das deut¬ 
sche Ostheer ebenso verfuhr. 
Schließlich war noch für jeden Korpsbezirk eine selbständige Mobil¬ 
machung vorbereitet, durch die man entweder das betreffende Gebiet in 
Kriegszustand versetzen oder das bei einer teilweisen Mobilisierung auf¬ 
gestellte Feldheer nach Belieben verstärken konnte. 
Der Flotte fiel im Kriege die Aufgabe zu, gestützt auf die Kriegs¬ 
häfen Pola und Cattaro, sowie auf die wohl von der Natur begnadete, 
sonst aber noch unbefestigte Flottenstation Sebenico, vor allem die Küste 
und damit auch die Flanke des Landheeres und dessen etwaige See¬ 
verbindungen zu schützen. Eine offensive Verwendung war nur für den 
Fall in Aussicht genommen, als Italien an die Seite der Mittelmächte 
trat. Eine solche Möglichkeit, die aber in der k. u. k. Kriegsmarine wenig 
Glauben fand, lag der Marinekonvention zugrunde, die zwischen den 
Dreibundmächten am 1. November 1913 abgeschlossen worden war. Dar¬ 
nach hätte sich im Falle eines Krieges gegen Frankreich oder gegen 
gehörigen Marschformationen. Die Auswahl der Heereskörper war derart getroffen, 
daß durch ihren Abtransport die Grenzen gegen Rußland, Rumänien und Italien 
nicht entblößt wurden, das heißt, daß die an den Grenzen dieser Staaten stehenden 
Heeres verbände im Kriegsfalle B (Balkan) an Ort und Stelle blieben. Außerdem 
war Bedacht darauf genommen, daß bei einem teilweisen Aufgebot eine annähernd 
gleiche Zahl österreichischer und ungarischer Truppen ins Feld rückten.
	        
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