Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Schwere Gefährdung der Erzherzogsgruppe 
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Erzherzog die Rückendeckung der 4. Armee nicht zu vernachlässigen 
hatte1). Dieser Befehl wurde mehrmals wiederholt mit dem ausdrück¬ 
lichen Hinweis, daß die Unterstützung in der Richtung Zamosc für die 
1. Armee geradezu Lebensfrage sei. 
Im Hinblick auf solch eindringliche Befehlgebung zögerte der Erz¬ 
herzog nicht, das II. Korps, das den 3. und 4. September bei Terebin 
und Sahryn kampflos verbracht hatte, am 5. nach Mi^czyn, die 8. ID. 
des XIV. nach Tyszowce zu verschieben, indes die 9. KD. gegen Grabo- 
wfec aufzuklären und die 3. ID. mit der 2. KD. im Sinne früherer 
Weisungen südwärts an die Solokija abzurücken hatte. Joseph Ferdinand 
hatte diesen Entschluß gefaßt, obgleich frühmorgens das Einrücken russi¬ 
scher Reiterei (l.DonKosD.) in Zamosc gemeldet worden war und auch 
der Feind nördlich von Hrubieszów—Grabowiec Bewegung verriet. 
Der Seitenmarsch der Hauptkräfte des Erzherzogs wurde ohne 
Störung durch den Gegner durchgeführt. Die 9. KD. sah sich aber schon 
bei Grabowiec durch die 5.DonKosD. aufgehalten, so daß sie ihrer 
Aufgabe nur in beschränktem Umkreis nachkommen konnte. Da an 
diesem Tage auch die beiden linken Korps Plehwes den Vormarsch er¬ 
neuert angetreten hatten, hiebei bis in die Linie Uchanie—Werbkowice 
gelangt waren und gleichzeitig das russische XIX. Korps Zamosc er¬ 
reichte, war die Erzherzogsgruppe schon jetzt vom Feinde im Halbkreis 
umstellt2). Zudem stieß die 3. ID., die am 5., links gedeckt durch die 
2. KD., bei Domaszów (10 km östlich Uhnów) hinter dem Ostflügel der 
4. Armee eintreffen sollte, östlich von Beiz auf die Vortruppen des in 
die Linie Warç±—Beiz einrückenden Nordflügels Rußkis, so daß sie auf 
Korczmin auswich, in der Absicht, des anderen Tages über Uhnów den 
Anschluß an das XVII. Korps zu suchen. 
Hatte Gdl. Auffenberg schon bisher seinen Blick mehr gegen Osten 
gerichtet, so gab das AOK. auch im Laufe des 5. September die Hoff- 
x) Über Verwendung und Stärkebemessung der Armeegruppe Erzherzog Joseph 
Ferdinand herrschte im Stabe des 4. Armeekmdos. keine einheitliche Auffassung. Der 
Armeekommandant und sein Generalstabschef wünschten stets das ganze XIV. Korps 
zur Entscheidungsschlacht heranzuziehen. Der Chef der Generalstabsabteilung, Obst. 
Soós, der mit dem AOK. durch Fernsprecher stets in Verbindung und daher über die 
in Przemysl jeweilig herrschenden Ansichten orientiert war, maß der möglichen 
Rückenbedrohung größere Bedeutung bei, die abzuwenden die Person des Komman¬ 
danten des II. Korps ihm nicht genügend Gewähr zu bieten schien. Er setzte sich 
daher in Übereinstimmung mit dem AOK. stets dafür ein, daß der Erzherzog die mit 
dem Rückenschutz beauftragte Armeegruppe befehlige und einen Teil seines (XIV.) 
Korps bei sich behalte. 
2) La grande guerre, 246. — Zichowitsch, 198.
	        
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