Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Vorbereitungen für den 30. August 
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gen des russischen VIII. Korps zurück. Weiter südöstlich begnügte sich 
das russische XXIV. Korps mit der Beobachtung der Dniesterbrücken- 
köpfe, wobei es freilich in Halicz durch Tatarennachrichten zu vorüber¬ 
gehender Beunruhigung kam. GdK. Böhm-Ermolli ließ der Sicherheit 
halber die Brücke bei Mariampol abbrechen und zog die 103. LstlBrig. 
von Stanislau nach Halicz vor. 
Trotz örtlicher Erfolge waren die Ergebnisse vom 29. August für 
die Russen, besonders wenn sie der gleichzeitigen Bedrängnis der 5. Ar¬ 
mee bei Komarów gedachten, nicht allzu zufriedenstellend gewesen. 
Nunmehr sollten am 30. die beiden östlichen Armeen, die Iwanow zweck¬ 
mäßigerweise dem Befehl Rußkis unterstellte, ganze Arbeit leisten. Da¬ 
bei kam der Oberbefehlshaber der Südwestfront im Hinblick auf die 
Lage Plehwes wieder auf den schon früher gehegten Plan zurück, den 
Nordflügel der 3. Armee nun doch gegen Mosty Wielkie hin zu strecken. 
Das XXI. Korps sollte sich in den Raum nordwestlich von Kamionka-Stru- 
milowa verschieben, das XI. in dessen bisherigen Abschnitt einrücken, ein 
aus der 11. und der 9. KD. bestehendes Reitergeschwader in die Gegend 
westlich von Mosty Wielkie abgehen. Angesichts dieses Streckungs¬ 
manövers bei der 3. Armee fiel die Aufgabe, den gegnerischen Wider¬ 
stand an der Gnila Lipa zu brechen, ganz von selbst vor allem der russi¬ 
schen S.Armee zu. Brussilow, der den Gegner bei Rohatyn zutreffend 
auf drei bis vier Divisionen schätzte, überließ es seinem VIII. Korps 
auch weiterhin, die Gruppe Karg zu binden, indes das XII. und das 
VII. Korps den am Vortag begonnenen Durchbruch der öst.-ung. Stellungen 
vollenden sollten. Der Südflügel der 3. Armee wurde aufgefordert, hiebei 
tatkräftig mitzuwirken. Der Sicherung der Dniesterflanke glaubten die 
Russen nicht zu Unrecht am besten dadurch zu dienen, daß sie das öst¬ 
lich von Czernowitz stehende Dniesterdetachement durch die 71. RD. ver¬ 
stärkten und dieser Gruppe die Einnahme der bukowinischen Hauptstadt 
übertrugen1). 
Hatte das k. u. k. AOK. für den 29. noch schwache Hoffnungen auf 
eine wenn auch mit verhältnismäßig geringen Kräften durchgeführte 
doppelte Umfassung des gegen die Gnila Lipa anrennenden Feindes ge¬ 
hegt, so war für den 30. von den nördlich und nordöstlich Lembergs 
angesetzten Gruppen bei ihrer nicht allzu großen Manövrierfähigkeit 
und der Ausdehnung des feindlichen Flügels kaum mehr viel zu erwarten. 
Um so bedeutungsvoller gönnte das Eingreifen der 2. Armee am Süd- 
!) La grande guerre, 178. — Zichowitsch, 168.
	        
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