Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Neuerlicher russischer Angriff 
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durch Erkundungsvorstöße, die beim Verteidiger nicht selten den Ein¬ 
druck stärkerer Angriffe hervorriefen. 
Das III. Korps wurde zeitlich früh bei Przemyslany durch solch 
einen Erkundungsvorstoß beunruhigt. Die dort stehende 22. SchD. be¬ 
gehrte dringend Verstärkungen. Ähnliches begab sich knapp südlich von 
ihr bei der 16. ID. des XII. Korps. War diese jedoch bald in der Lage, 
dem nördlichen Nachbar sogar zwei Kaiserschützenbataillone zur Ver¬ 
fügung zu stellen, so sah sich das 3.Armeekmdo. durch die Hilferufe 
des III. Korps doch stark beunruhigt. Es wies der 22. SchD. sofort die 
bisher dem Südflügel der Armee zugedachte 108. LstlBrig. zu, lenkte 
die ersten Transportstaffeln der eben einlangenden, ursprünglich für die 
Gruppe FML. Daempf bestimmten 14. MaBrig. bis Gaje und nahm 
überdies den Einsatz einer Brigade der 44. SchD. beim III. Korps in 
Aussicht. Glücklicherweise wurde schließlich die 22. SchD. doch aus 
eigener Kraft mit dem Feinde fertig, und auch auf die ihm zugesagte 
Brigade der 44. SchD. konnte Gdl. Colerus um so eher verzichten, als 
diese Division am Nachmittage aus eigenem zum Angriff geschritten 
war und damit auch der Entlastung des III. Korps einen wertvollen 
Dienst geleistet hatte. 
Am Südflügel des XII. Korps war es der 11. ID. in den ersten Vor¬ 
mittagsstunden gelungen, einige russische Batterien und dann auch die 
russische 10. KD. zur Umkehr zu zwingen. Bald aber wußten Flieger eine 
lange Feindkolonne im Anmarsch von Brze±any gegen Janczyn zu melden. 
Es war das VII. Korps Brussilows, der im Gegensatz zu Rußki seine 
Truppen ohne Aufenthalt vorwärtstrieb. Die an das k. u. k. XII. Korps 
anschließende 105. LstlBrig. konnte bei aller Wachsamkeit nicht ver¬ 
hindern, daß sich die nördlichste Gruppe der russischen 8. Armee bei 
Firlejów westlich der Gnila Lipa festsetzte. Das Beispiel der südlichen 
Nachbarn rief auch die zunächst befindlichen Abteilungen der Armee 
Rußkis aus ihren Deckungen. Gegen Abend brach der Feind an den 
inneren Flügeln der 11. und der 35. ID. mit Übermacht ein. Die vom 
russischen Ansturm betroffenen Truppenteile konnten, obgleich ihr Ge¬ 
füge durch die Erlebnisse der letzten Tage unleugbar gelitten hatte, durch 
die persönlich einschreitenden Führer zu neuerlichem Frontmachen ver¬ 
anlaßt werden. Einige dieser Führer standen allerdings selbst schon 
unter dem Eindruck einer unvermeidlichen Katastrophe. So wich der 
Kommandant der 88. KSchBrig., nachdem er den größten Teil seines 
Stabes in den Kampf geworfen und eingebüßt hatte, mit den von unge¬ 
fähr um sich versammelten Abteilungen unterschiedlicher Verbände bis 
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