Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Sommerfeldzug 1914 gegen Rußland 
Die Schlacht an der Gnila Lipa 
(29. und 30. August) 
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Während GdK. Dankl auf einen Tágmarsch vor Lublin hielt und 
Auffenberg dem Kriegsglück nach mannigfachen Wechselfällen einen 
sicherlich namhaften und eindrucksvollen Erfolg abgerungen hatte, war 
dem Ostflügel des gegen Rußland fechtenden k. u. k. Heeres an der Gnila 
Lipa neues, bitteres Mißgeschick widerfahren. 
Bei der russischen 3. Armee hatte sich am 29. August, dem ersten 
Tage der neuen Schlacht, der Befehl des Großfürsten-Generalissimus, 
nicht zu rasten, sondern ungesäumt konzentrisch auf Lemberg loszustür¬ 
men, erst allmählich durchgesetzt, so daß schließlich nur der Südflügel 
stärker in Tätigkeit treten sollte. Demgemäß war dem öst.-ung. Nordflügel 
tagsüber eine gewisse Bewegungsfreiheit gegönnt, die er im Hinblick auf 
die Ermüdung und geringe Marschfähigkeit bedeutender Truppenteile 
allerdings nicht voll auszunützen vermochte. Zur äußersten Linken zog 
das Kavalleriekorps seine Kräfte, die 10. und die 11. KD. sowie vier 
Marschbataillone der 6. MaBrig., gegen Zolkiew hin zusammen. Südlich 
davon gelangte die vorerst aus der 23. HID. und der 97. LstlBrig. be¬ 
stehende Gruppe FML. Daempf nur bis knapp westlich von Kulików. Die 
Hoffnung des AOK., aus dieser Richtung schon am 29. gegen den feind¬ 
lichen Nordflügel einen Druck ausüben zu können, blieb daher unerfüllt. 
Dagegen konnte das XI. Korps angesichts der Untätigkeit des Feindes 
auf den ihm befohlenen Rückzug hinter den feldmäßigen Gürtel von 
Lemberg verzichten und bei Zydatycze eine Bereitstellung gegen Ost und 
Nordost beziehen. 
Die Abwehrkraft des III. und des XII. Korps hatte durch die Auf¬ 
teilung der Kaiserschützenbrigade auf die ganze Front einen Zuwachs 
erfahren. Beim III. war überdies die Marschbrigade aufgelöst und auf 
die Regimenter aufgeteilt worden. Der Feind wirkte gegen die beiden 
Korps zunächst durch Entfaltung eines gewaltigen, trefflich geleiteten 
Artilleriefeuers, das die öst.-ung. Truppen um so schwerer traf, als diese 
nur notdürftig eingegraben waren und ihre Batterien teilweise, wie beim 
XII. Korps, infolge noch unzureichender Organisation des Nachschubes 
und auch infolge des tags zuvor erlittenen Verlustes von Munitions¬ 
kolonnen schon zu Beginn der Schlacht an Schießbedarf Mangel hätten. 
Den ungleich geführten Artilleriekampf begleitete der Feind zeitweilig
	        
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