Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Sommerfeldzug 1914 gegen Rußland 
ungewohnten, müden, mangelhaft ausgerüsteten alten Landstürmern, in 
deren Reihen nur die Regiments-und die Bataillonskmdos. und höchstens 
noch ein paar Adjutantenposten mit Berufsoffizieren besetzt waren, im 
allgemeinen größere Angriffshandlungen nicht zugemutet werden konnten. 
Der Armeeführer wies GdK. Kummer an, südlich des Chodelbaches zu 
verharren und die Zeit bis zum Eintreffen des Landwehrkorps Woyrsch, 
das sich dem l.Armeekmdo. unterstellt hatte1), zur inneren Festigung 
der Truppe zu verwenden. Die preußische Landwehr sollte bei Solee und 
Józefów übergehen, wo die vorn marschierende 4. LD. bestenfalls am 
2. September einlangen konnte. Die Deckung der Übergangsstellen hatten 
am westlichen Weichselufer wieder die 110. LstlBrig. und die 20. KavBrig. 
der 7. KD. mit zwei reitenden Batterien zu besorgen. 
Angesichts des Mißgeschickes am linken Flügel gewann der Erfolg, 
den am selben Tage das am weitesten rechts vorrückende X. Korps errang, 
an Bedeutung. Während die 45. SchD. vergeblich bemüht war, den durch 
schweres Geschützfeuer geschützten Ort Tarnogóra zu gewinnen, drang 
die 24. ID. unter lebhaften Kämpfen auf Kanonenschußweite an Krasno- 
staw heran und zwang den Feind zur Räumung der Stadt, deren west¬ 
licher Teil am andern Morgen durch Truppen der Division besetzt wurde. 
Dadurch war die Bahn Lublin—Cholm, eine der wichtigsten Lebensadern 
des russischen Westflügels, aufs gefährlichste bedroht. 
Auch Ewert bangte um das Schicksal seiner Armee. Um die Ver¬ 
bindung mit den Truppen Plehwes nicht zu verlieren, sandte er dem 
XXV. Korps die eben eingetroffene Hälfte der 82. RD. sowie Teile der 
3.DonKosD. zu Hilfe. Nicht minder stärkungsbedürftig schien die Front 
der 4. Armee ihrem Führer zu sein. Er hatte auch erwirkt, daß vom 
29. an das III. kauk. Korps, das ursprünglich südlich von Iwangorod 
der preußischen Landwehr hätte entgegentreten sollen, zur unmittelbaren 
Stützung der 4. Armee bei Lublin und Trawniki ausladen sollte. Das 
XIV. Korps wurde überdies durch die 80., das XVI. durch die 83. RD. 
und vorübergehend auch durch die 1. GD. verstärkt. Durch diesen ge¬ 
waltigen Kraftzuwachs änderten sich zwischen Wieprz und Weichsel in 
den nächsten Tagen die Stärkeverhältnisse sehr zuungunsten der k. u. k. 
1. Armee.Während GdK.Dankl hier anfangs den 128 Bataillonen, 56 Sotnien 
*■) Diese Unterstellung erfolgte auf Grund der am 20. Dezember 1913 zwischen 
den beiden Generalstäben getroffenen Vereinbarung, wonach beim Zusammentreffen 
der verbündeten Streitkräfte im taktischen Bereiche des Gegners der jeweils rang- 
älteste Kommandant die Befehlgebung zu übernehmen habe (Auskunft des deutschen 
Reichsarchivs).
	        
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