Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Neue Erfolge des XIV. und VI. Korps 
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In großer Ungeduld sah das 4. Armeekmdo. am 29. früh dem Wieder¬ 
aufflammen der Schlacht entgegen. Besorgte es einerseits auf Grund 
der Siegesnachricht des Erzherzogs Joseph Ferdinand, daß der Feind 
der Einkreisung durch schleunigen Rückzug entrinnen könnte, so ließen 
andererseits am Vormittage eintreffende Fliegermeldungen über ein von 
Krylow anmarschierendes russisches Korps nur umsomehr wünschen, 
daß auf dem Schlachtfeld rasch ganze Arbeit geleistet werde, ehe der 
Feind Verstärkungen heranzuziehen vermöchte. Tatsächlich scheinen die 
erwähnten Fliegerbeobachtungen aus Hin- und Hermärschen des vom 
Erzherzog am Vortage geschlagenen und nun wieder zum Angriff vor¬ 
geschickten russischen XVII. Korps entstanden zu sein1). 
Doch wie dem auch sei: der Erzherzog hatte seine Truppen schon 
frühmorgens zu neuem Ansturm vorgeschickt. Der Widerstand des Fein¬ 
des war sichtlich geringer. FML. Roth entriß mit seinen drei Brigaden 
der 61. RD. Hulcze, wobei er ihr 24 Kanonen abnahm. FML. Kirchbach 
stieß mit der 8. ID. und der 41. HID. nach lebhaften Kämpfen mit der 
russischen 35. ID. bis in den Raum zwischen Posadów und der Huczwa 
durch. Die 19. ID., FML. Lukas, warf den Feind nach sorgfältiger Ar¬ 
tillerievorbereitung an den Oberlauf der Huczwa zurück. Gegenstöße, 
durch die sich der rechte Flügel des russischen XVII. Korps Luft schaffen 
wollte, brachen im Flankenfeuer der Honvéds und der 19. ID. zusammen. 
Beim VI. Korps wurde eine von ungefähr gebildete rechte Flügel¬ 
gruppe, die sich tags zuvor über die Front hinausgewagt hatte, früh¬ 
morgens von einem Überfall der Russen hart zugerichtet. Dafür drangen 
von 10hvorm. an die 27. ID. und die 39. HID. aus dem Räume To- 
maszów—Tarnawatka in rüstigem Angriff nordostwärts vor. Sie warfen 
zuerst die Mitte des russischen V. Korps, wehrten dann einen Entlastungs¬ 
angriff ab, den der Nordflügel dieses Korps unternahm, und erreichten, 
durch die MaBrig. Nr. 2 und 9 verstärkt, abends zwar nicht mehr die 
angestrebten Höhen südöstlich von Komarów, aber doch die Linie Ra- 
chanie—Dzier^±nia, für die seit drei Tagen kämpfende Truppe wahrlich 
eine anerkennenswerte Leistung. Die erholungsbedürftige 15. ID. hatte 
den 29. über noch bei Tomaszów geruht. 
Weniger Glück war dem IX. Korps beschieden. Dieses hatte, vom 
II. in der Staffel links gefolgt, mit der 26. SchD. von Südwesten, mit der 
1) Das Armeekmdo. war überhaupt über die Feindlage am Ostflügel nicht zu¬ 
treffend unterrichtet. Es vermutete vor dem Erzherzog Joseph Ferdinand das russische 
V. Korps, vor Boroevic das XIII., das sich in Wirklichkeit in Ostpreußen befand, und 
das XVII. erst im Anrücken. 
I 2. Aufl. 
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