Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Sommerfeldzùg 1914 gegen Rußland 
Aus diesen beiderseits gefaßten Entschlüssen entspann sich der ¿weite 
Akt des blutigen Dramas auf dem galizisch-polnischen Kriegstheater: 
das Erlahmen der Angriffskraft Dankls gegenüber der von Stunde zu 
Stunde wachsenden feindlichen Übermacht, die Vollendung des Sieges 
bei Komarów und der neue schwere Rückschlag bei Lemberg. 
Die öst.-ung. Offensive auf dem Höhepunkt 
Die Einkreisung der Russen bei Komarów 
(29. und 30. August) 
HiezuSkizze 8 
Der Angriffsbefehl, den Gdl. Auffenberg am 28. August abends zur 
Einkreisung des zwischen Komarów und Laszczów zusammengedrängten 
Feindes erteilt hatte, mutete den beiden Flügeln der k. u. k. 4. Armee 
kühne Manöver zu. Die rechte Umfassungsgruppe, Erzherzog Joseph 
Ferdinand, mußte, auch wenn es ihr gelang, der russischen 5. Armee die 
Flanke abzugewinnen, mit einer Rückenbedrohung durch den Nordflügel 
Rußkis rechnen, die immerhin schon nach zwei oder drei Tagen empfind¬ 
lich fühlbar werden konnte. Noch schwieriger war sicherlich die Auf¬ 
gabe, die dem zur Umfassung links aufgebotenen II. Korps, Gdl. Blasius 
Schemua, zufiel; denn es mußte, einen allerdings wiederholt geschlagenen, 
aber erstaunlich zähen Feind vor sich, aus der bisher gegen Norden und 
Nordosten gerichteten Front gegen Osten und Südosten aufschwenken. 
Dies war nur unter ausgiebiger Sicherung in der bisherigen Frontrich¬ 
tung möglich, wo2u noch der Umstand kam, daß das russische XXV. Korps 
seinen Rückzug an den Waldrändern nördlich von Str. Zamosc trefflich 
verschleiert hatte und man über seinen Verbleib ziemlich im unklaren 
war. Die Flieger wußten über eine große Lücke in der Russenfront zwischen 
der Labunka und dem Wieprz zu berichten, was Auffenberg den Ent¬ 
schluß erleichterte, die Masse des k. u. k. II. Korps gegen Osten abzu¬ 
ziehen; nur die 4. ID. und eine aus einem Regiment und zwei Batterien 
bestehende Abteilung der 13.SchD. sollte, in der bisherigen Marschrichtung 
verbleibend, gegen Krasnostaw angreifen. Auffenberg glaubte mit diesem 
Flankenschutz umsomehr auszukommen, als er ja hoffen durfte, daß sich 
auch das X.Korps der siegreich vordringenden 1. Armee durch einen Vor¬ 
stoß auf Krasnostaw an der Sicherung seines Manövers beteiligen werde.
	        
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