Der erste Rückschlag
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Rückzug der ll.HKD. von Kamionka-Strumilowa und das Vorfühlen
russischer Kräfte bei diesem Orte und bei Derewlany. Die zu Hilfe gerufene
44. SchD. konnte bloß ein Regiment zur Aufnahme der vom Bug ver¬
drängten Kräfte nach Zoltance vorschieben, da ihre Hauptkraft durch
das AOK. in den Raum östlich von Lemberg gewiesen war. GdK. Ko-
lossváry entschied sich daher, die Masse der 30. ID zur Deckung der
schon bedenklich gefährdeten linken Armeeflanke gegen Norden auf¬
schwenken zu lassen, während ihre Vorhut nach Busk gelangte. Unter¬
dessen kamen die 11. MaBrig. und die 93. LstlBrig., die zu einer Division
unter dem Befehl des GM. Fürsten v. Schönburg-Hartenstein zusammen¬
gefaßt waren, kampflos bis an die Peltewstrecke westlich von Krasne.
Schon die ersten Nachrichten über Rückschläge bei der 3. Armee
hatten das AOK. nicht nur veranlaßt, seine aus der 44. SchD. und der
88.KSchBrig. bestehende Reserve durch Lemberg nach Winniki zu füh¬
ren, sondern auch den Erzherzog Joseph Ferdinand mit seinen drei
Divisionen wieder GdK. Brudermann zur Verfügung zu stellen. Als Gdl.
Conrad spät abends das Mißgeschick der 3. Armee in seinem ganzen
Umfange erkannte, schrieb er es vor allem dem zu, daß GdK. Bruder¬
mann zu viel Truppen nördlich der Lemberger Straße angesetzt und
die Schlachtordnung im Hügelgelände südlich der Straße zu wenig fest
zusammengefaßt habe. Nichtsdestoweniger sollte der Angriff am 27.
wiederholt werden, da —wie das AOK. am 26. abends das 3.Armee-
kmdo. wissen ließ — „von dem Gelingen des Vorstoßes auf Zloczów...
die Entscheidung auf dem östlichen Kriegsschauplatz" abhinge. GdK.
Brudermann hatte die Befehle für die Wiederaufnahme der Schlacht
schon zwei Stunden früher, um 8h abends, erteilt. Darnach sollte das
III. Korps unter Heranziehung möglichst starker Teile der in der Nie¬
derung stehenden 28. ID. auf den Höhen von Gologóry den Feind stehen¬
den Fußes erwarten, während das XI. im Norden über Bialy Kamien,
das durch die 88.KSchBrig. verstärkte XII. Korps im Süden umfassend
anzugreifen hatte. Die Sicherung der eigenen rechten Flanke wurde bei
Dunajów und Narajów der 11. ID. und der mittlerweile herangeführten
4. KD., bei Strzeliska Nowe der 105. LstlBrig., bei Borynicze der 108.
zugedacht, ohne daß für diese Heereskörper ein einheitliches Kommando
vorgesehen war. Die Armeegruppe Erzherzog Joseph Ferdinand hatte
GdK. Brudermann zum Teil beim III., zum Teil beim XII. Korps einsetzen
wollen. Das AOK. ordnete dem gegenüber an, daß der Erzherzog zuerst
bei MostyWielkie den ihn dort vermutlich störenden Feind abweise,
dann aber auf Kamionka-Strumilowa vorstoße und so am besten den