Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Nordstoß und Ostsicherung 
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fügung gestellt wurden. Außerdem erging an das für den 25. in Stanislau 
erwartete 2. Armeekmdo. die Weisung, mit den dort eintreffenden Kräf¬ 
ten „den vom Zbrucz her erfolgenden Vorstoß zurückzuschlagen" und 
so „Flanke und Rücken der Gesamtarmee zu schützen"1). Und gegen 
Schluß dieser am 24. abends an die Armeen erlassenen „Direktiven" 
hieß es dann sogar, daß es nach erfolgreicher Führung des Nordstoßes 
notwendig werden könnte, „die 2., 3. und 4. Armee zu einem Vorgehen 
in östlicher Richtung einzusetzen". Aber vorerst sollte doch alles, was 
gegenüber Osten geschah, ausschließlich dem alle Führerentschlüsse be¬ 
herrschenden Gedanken des Nordstoßes dienen, einem Gedanken, der 
Conrad just in dieser Stunde neuen Erfolg verhieß, als, wie Hptm. 
Fleischmann meldete, der neue Befehlshaber des deutschen Ostheeres, 
GO. Paul v. Beneckendorff und v. Hindenburg, im Begriffe war, seine Ar¬ 
mee gegen die russische 2. Armee, also in der „Richtung Siedlec" anzu¬ 
setzen. In diesem Sinne legte das AOK. seinen beiden östlichen Flügel¬ 
armeen auch noch am 24. um 5h3° nachm. ans Herz, die Möglichkeit eines 
späteren Nordmarsches nicht aus dem Auge zu lassen, und die 3. Armee 
mußte schon jetzt ihren bisherigen linken Flügel, die aus der 3., 8. ID. 
und 41. HID. bestehende Gruppe Erzherzog Joseph Ferdinand, an die 
Angriffsarmeen abgeben. 
Von diesen Armeen wurde am 24., 9h abends, die 1. angewiesen, ihre 
Vorrückung gegen Lublin fortzuführen, wobei ihr rechter Flügel über Bis- 
kupice vorzugehen, der linke aber unter Deckung gegen Iwangor od wie 
bisher die Umfassung des Feindes anzustreben hatte. Dem rechten Flügel 
der 4. Armee wurde, bei „starker Sicherung gegen Ost", die Huczwa als 
Leitlinie angegeben. Erzherzog Joseph Ferdinand hatte „im Staffel 
rechts... auf Hrubieszów anzuschließen und sich ostwärts gegen den 
Bug zu sichern". Der sich bei Ostrowiec der Eisenbahnlinie Sandomierz— 
Koásk nähernden Gruppe Kummer wurde aufgetragen, die Weichsel bei 
Zawichôst zu überschreiten und dann in den Verband der 1. Armee zu 
treten, indes das deutsche Landwehrkorps südlich von Radom in der 
Richtung auf Iwangorod die Flankendeckung übernehmen sollte. 
Die Anordnungen des AOK. legten das Schwergewicht der Ope¬ 
rationen noch immer auf die 1. Armee und in deren Bereich auf den an 
die Weichsel angelehnten linken Flügel. Dies entsprach durchaus dem 
Grundgedanken des Feldzuges, die Russen gegen das Polesie abzu¬ 
drängen. Die der Erzherzoggruppe aufgetragene Sicherung gegen Osten 
trug wieder der Lage hinter dem rechten Flügel der zur Stoßtruppe ge- 
i) Conrad, IV, 509.
	        
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