Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Serbischer Gegenangriff 
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sondern nur auf seine Abendmeldung hin erteilt worden wäre, Sabac 
noch halten zu dürfen und den Zeitpunkt der Räumung ihm zu über¬ 
lassen. 
Vor Mitternacht langte mit diesem Antrag beim IV. Korpskmdo. 
aber auch die Antwort des FZM. Potiorek auf den noch von FML. Zedt- 
witz erstatteten Räumungsvorschlag ein: „Wenn Feind nicht sehr über¬ 
legen, Kampf südlich Sabac mit ganzer Kraft aufnehmen!" Wie um an- 
zueifern, teilte der Feldzeugmeister gleichzeitig die eben von der 6. Ar¬ 
mee bei Visegrad errungenen Erfolge mit. 
GdK. Tersztyánszky wurde durch diese Weisung vor eine schwere 
Entscheidung gestellt. Soweit sich aus den bisherigen Meldungen erken¬ 
nen ließ, war der Feind dem ganzen IV. Korps keineswegs sehr über¬ 
legen. Andererseits sollte dieses so bald als möglich nach Norden abgehen. 
Auch mochte die Meldung, daß die 5. Armee im Begriffe sei, den Rück¬ 
zug über die Drina zu beenden, nicht gerade zu einem isolierten Vor¬ 
stoß nach Serbien einladen. Dennoch brachte es GdK. Tersztyánszky 
nicht über sich, mit dem Sabacer Unternehmen kurzer Hand Schluß zu 
machen. Er gab dem GM. Zanantoni die gewünschte Entschlußfreiheit 
zurück, ließ die Artillerie der 31. ID. mit Nachtmarsch in den Raum 
südlich von Klenak vorausfahren und befahl die Infanterie der Division 
für den 22. früh in den Raum nordöstlich dieses Ortes, indes die 32. ID. 
zur Savesicherung abwärts von Sabac in ihrer Kantonierung verblieb. 
Die auf die Zigeunerinsel bei Belgrad geworfenen Bataillone der 7. ID. 
hatten die Insel zu räumen. 
Am Morgen des 22. August besetzte die 29. ID. wieder die Brücken¬ 
kopfstellung. Die Serben vor Sabac, deren Kommando Gen. Aracic von 
dem am Vortag verwundeten Armeekommandanten übernommen hatte, 
gingen äußerst vorsichtig vor, um die Stadt auf dem diesseitigen Ufer 
zunächst vollständig einzuschließen und die schwere Artillerie einzu¬ 
bauen. Erst gegen Mittag flammte ein ernster Kampf an der Varnaer 
Straße auf und die Serben überschütteten die Stadt mit Granaten. 
Westlich der erwähnten Straße drückte die durch drei neu heran¬ 
gekommene Bataillone verstärkte TimD.II den Verteidiger abermals an 
den Südwestrand der Stadt. Als ein östlich der Straße von eineinhalb 
Bataillonen geführter Gegenangriff den Feind zurückdrängte, wich die 
TimD.II nach dem Ausbau der zugeteilten schweren Batterien wieder 
auf die Höhen nordöstlich Dobric. Durch die Kämpfe des Tages hatte 
sich die Einschließung von Sabac und der Aufmarsch der serbischen 
schweren Batterien verzögert. Im Bereich der SumD.I sollten sie erst
	        
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