Volltext: Zur Geschichte des Schulwesens im Schulbezirke Vöcklabruck

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wurde zu einem Neubaue geschritten, der bereits 1848 bezogen werden 
konnte. 
Im Jahre 1872 ließ die Gemeinde das einstöckige Schulhaus 
durch einen Um- und Znban für eine zweiklassige Schule gänzlich 
umgestalten. 
Der genannte „Schnlmaister" Josef Denk hielt sich schon zu 
Anfang dieses Jahrhundertes stets einen Gehilfen, den er — wie es 
damals Sitte war — selbst aufnahm und nach seinem Gutdünken ent- 
lassen konnte. Die Namen dieser Anshilsslehrer sind nicht mehr bekannt; 
bingegen weiß man mit Bestimmtheit, dass ein solcher 20—24 fl. 
Jahreslohn, unentgeltliche Kost, Liegerstätte und die „Trinkgelder für 
Taufen, Speisgänge, Hochzeiten" :c. erhielt. 
Der Schnllchrer selbst hatte sein Haupteinkommen vom Messner- 
und Organistendienste; an Schulgeld hob er für ein Kind pr. Quartal 
24 kr. ein. Die LonZena - Ergänzung war pr. Jahr auf 120 fl. 
C.-M. festgesetzt. Die Natural-Sammlung bestand in Weizen, Korn, 
Flachs und Eiern, welch letztere der Lehrer beim sogenannten „Beicht- 
schreiben" einsammelte. 
Denk starb 1835. Nach ihm folgte Albert Knie ling, der sich 
ebenfalls einen Gehilfen hielt und 1856 aus dem Leben schied; dessen 
Nachfolger Matthäus Jnzinger trat 1870 in Pension; 1871 erhielt 
Elios Koller den Schulposten, welchen er heute noch versieht. 
Die erste Unterlehrerstelle hatte Ludwig P ritz i (von 1874—1877) 
inne; seit dieser Zeit wirkt Josefine Russen a cht. 
Im Jahre 1879 wurde der weibliche Handarbeitsunterricht ein- 
geführt; von 1881 an stellte man diesen Unterricht in den 3 Winter- 
monaten ein. 
Auf Ansuchen des Ortsschulrathes bewilligte im December 1882 
der h. k. k. Landesschnlrath den halbtägigen Unterricht in der 1. Klasse. 
(Pogindorf, Pöhndorf, Penndorf), ein Ort bei 
Frankenmarkt, nur aus drei Hausnummern bestehend, während das 
dazu gehörige Dorf Kirch h am mehr als 30 Häuser zählt. Dieses 
Dorf erscheint auf alten Landkarten unter dem Namen „Kirchh e in in g", 
vielleicht von Hain — die Kirche im Hain; denn vor mehr als 150 
Jahren habe sich der Wald nördlich außer Bergham noch bis zur 
Kirche erstreckt. „Im chursürstl. baierischen Schematismus von 1755 
steht von diesem Orte: „Pöndorsf, eine Pfarre von Mattsee, das 
Decanat bei Schärflarn" (Pillwein). 
Dieser Ort wird urkundlich schon im 8. Jahrhunderte genannt, 
denn um 730 schenkte Herzog Hubert von Baiern 9 zinspflichtige 
Güter sammt den Bauern zu Pöudors an den bischöflichen Sitz in 
Salzburg. 
Am 20. Jänner 1407 wurde Heinrich Rauscher zur Belohnung 
seiner Verdienste vom Capitel zu Mattsee auf das beständige Vicariat 
in Pöndorf präsentirt. 
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