Volltext: St. Adalbero

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waren; denn unter dem Nachfolger des sel. Sigibold kam 
eine große langandauernde Prüfung. 
Aus dem Leben des hl. Adalbero wissen wir bereits, 
wie sehr dieser Verehrer der Heiligen dem hl. Kilian, dem 
Patron Würzburgs zugethan war. Auch für sein Lambach 
sollte St. Kilian Patron sein. Da der hl. Bischof sein Bis- 
thum als seine Braut wie kein anderer liebte und für es 
eifrigst thätig war, so wollte er zwischen Lambach und Würz- 
bürg einen noch innigeren Zusammenhang — einen Zusammen¬ 
hang, den der große Stifter für ewige Zeiten erhalten wissen 
wollte, indem er seinem Hochstifte, das ist seinen Nachfolgern, 
im selben, den Schutz seiner lieben Pflanzung in Lambach 
noch in seinem Sterbjahr 1090 übertrug und dafür bedeutende 
Güterschenkung aus dem Erbe seiner Mutter machte, dabei 
aber die eigentümliche Anordnung traf, welche der Würz- 
burger Chronist Lorenz Fries mit den Worten beschreibt; 
„Bischof Adalbero hatte kürtzlich vor seinem Absterben von 
seinem Erbtheil ein gut Vorwerck zu Lambach mit großem 
Einkommen und Nutzungen an das Domstift zu Würzburg 
gegeben, dafür man jährlich ein sonder andächtig Amt mit 
Vigilien und Messen im Domstift halten, und für sein und 
seiner Eltern Seele bitten sollte. Doch ließ man keinem 
Bischof Etwas davon folgen, er käme denn in 
eigener Person nach Lambach und empfieng das- 
selbe zu seinen eigenen Händen, darum lange Zeit 
hernach die folgenden Bischöfe jährlich einmahl dahin kamen 
und die berührten Nutzungen und Gefälle in eigener Person 
empfangen haben." Offenbar wollte der hl. Adalbero durch 
diese Anordnung die Bischöfe von Würzburg nöthigen, ihre 
Aufsichtspflicht über Lambach wenigstens einmal im Jähre zu 
üben, da jte bei der persönlichen Erhebung ihrer Gefälle in 
Lambach Zeit und Gelegenheit genug hatten, ein prüfendes 
Auge auf die dortigen Zustände zu werfen, indessen die
	        
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