Lin Besuch bei Michel Vlümelhuber.
wenn Turner oder Sänger zu einem Feste ziehen, äann
brennen sie vor Legier, äen Festplatz kennen zu lernen unä
nach gewonnenem Überblick gilt äer erste weg äec kibwanäe-
rung äec nächsten Umgebung. Den Turnern unä Festgästen,
äie äen schier unabsehbaren Spielplatz äes v. T. v. Steyr in
Augenschein nehmen, fällt ein Haus in
unmittelbarer Nähe ganz besonäers auf,
äas sich wie ein Mäcchenschlößchen, von
Kletterrosen unä Lfeu umsponnen, an
äas grüne Gelänäe lehnt unä weit über
äie Enns ins Land blickt. „Meistec-kitelier
für Stahlschnitt" lesen wir an äem Ge-
bäuäe. Unä wer ärin wohnt? Michel
Llümelhuder, äer Mann, äessen wiege
draußen am Ufer äer Steyr im Ärtchen
Unterhimmel-Lhcistkinäl gestanäen, unä
äem es Vorbehalten bleiben sollte, äas
Lisen in Form äes Stahls in einer noch
nie äagewesenen klrt zu meistern unä
zu Kunstwerken zu gestalten: vlümel-
huder, äer Meister äes Stahlschnittes.
Huf unser Läuten öffnet äer Künstler —
eine Hans Sachs-Figur — und nachdem
wir unser Begehr vocgebracht, einen
vlick in äie Werkstatt tun zu wollen unä
er äie Gewißheit erlangt hat, daß es
sich nicht um flüchtige Neugier handelt,
führt er uns nach kräftigem Hände¬
druck ins Haus. Line Treppe hoch liegen
äie sonnerfüllten klrbeitsräume. Vas erste
Werk, äas er uns zeigt unä äas er mit
liebevoller Sorgfalt aus äer schützenden
hülle nimmt, ist ein Messer aus äen
Jahren 1899/1800: äas sogenannte Für-
stenberg'sche Jagdmesser, klinge unä
Griff sind aus einem Stück Stahl. Der
Griff zeigt herrlichste vurchbruchsacbeit,
äie uns kaum glauben läßt, daß es sich
wirklich um eine Hrbcit aus Stahl han¬
delt. ver Meister, äer unser Lcstaunen
bemerkt, führt uns in äen nächsten
kaum unä lächelnd macht er uns mit
äem Lohstoff bekannt: Lester Manganstohl äer vöhlerwerke in
Kapfenberg unä äer vleckmannwecke in Mürzzuschlag ist es.
Fürftenberg'fches Jagdmesser